Nachdem sie im ersten Qualifikationswettkampf in Stolberg/Aachen mit dem vierten Platz schon wichtige Punkte gutgemacht hatte, setzte sie sich für den entscheidenden Tag mindestens Platz 6 zum Ziel. "Ich setze mich immer selbst unter großen Druck. Vorher war klar, dass unter den besten zehn Turnerinnen Zehntel über die Teilnahme bei der WM entscheiden würden. Nur drei Turnerinnen durften sich vorne ziemlich sicher sein", beschreibt Tessa Krämer die Anspannung.

Mit einer guten ersten Disziplin, als Sprung wählte sie einen Salto vorwärts vom Rad, erhielt die Vohwinkelerin die drittbeste Wertung und schaffte sich somit ein kleines Polster in dem hart umkämpften Feld. Eine sauber geturnte Spiralekür sowie eine tolle Kür auf Musik ließen dann alle Träume in Erfüllung gehen. Mit Platz 5 gehört Krämer nun zur Nationalmannschaft, die vom 16. bis 19. Mai Deutschland bei der WM im Rhönradturnen in Salzburg vertreten wird.

Ihre Trainerin Nicole Ender hatte vor der Qualifikation etwas Druck von ihrer Athletin genommen. "Alles ist möglich - nichts muss." Das gilt auch für die Weltmeisterschaften in Salzburg, wo die deutschen Turnerinnen und Turner traditionell zu den Favoriten zählen. Schließlich wurde das Rhönradturnen in Deutschland erfunden.

"Für den Teamwettbewerb werde ich vermutlich nicht ausgewählt", verrät Tessa Krämer. In den Einzeldisziplinen wird es schwer, eine Medaille zu gewinnen. "Eine Chance darf ich mir ausrechnen, wenn es im Sprung klappt", setzt sich die Wuppertalerin wieder große Ziele.