Rollhockey: Der RSC legt mit einem Golden Goal vor
In einem umkämpften 1. Finale um die Deutsche Meisterschaft gewinnt der RSC gegen Iserlohn mit 2:1 (1:1).
Wuppertal. Als Jens Behrendt in der vierten Minute der Verlängerung mit seinem Golden Goal das erste Finalspiel um die Deutsche Rollhockey-Meisterschaft entschied, da bebte die Cronenberger Alfred-Henckels-Halle. Mehr als 600 Zuschauer hatten zuvor ein packendes und hochkarätiges erstes Finalspiel gesehen, das der RSC gegen den Ersten nach der Punktrunde, die ERG Iserlohn, denkbar knapp mit 2:1 für sich entschied.
Von Werbung für den Rollhockeysport sprach der DRIV-Präsident Harro Strucksberg, während RSC-Trainer Sven Steup sichtlich erleichtert war: „Das Match hat Nerven gekostet, aber wir waren im richtigen Moment voll da.“ Teil eins der Mission „Titelverteidigung“ ist also erfolgreich absolviert. Es wäre der zwölfte Titel. Um das Werk zu vollenden, ist aber ein weiterer Sieg nötig: Entweder im zweiten Finalspiel am kommenden Samstag oder im sonst nötigen dritten einen Tag später. Beide Male hat Iserlohn Heimvorteil.
Die Kartennachfrage bei den RSC-Fans war nach dem Erfolg jedenfalls schon riesig. Eine ähnliche kribbelnde Spannung wie am Samstag scheint vorprogrammiert.
Die ersten Minuten der Partie waren von der Taktik bestimmt, denn beide Teams wollten keinesfalls in Rückstand geraten. Riesenjubel aber bei den Löwen-Fans, als Jan Velte seinen Mannschaftskameraden Mark Wochnik herrlich frei spielte und der mit einem Schuss ins lange Eck für die Führung sorgte. Allerdings währte die Freude nur kurz, denn eine Minute später glich der Portugiese Sergio Pereira mit einem verdeckten Schuss aus. Nun ging es hin und her mit zahlreichen Torchancen, doch Basti Wilk im RSC-Tor und der Iserlohner Patrick Glowka bewiesen, dass sie nicht grundlos die beiden Nationaltorhüter sind.
So ging es mit einem leistungsgerechten 1:1 in die Halbzeit. Schrecksekunde direkt danach, als sich Basti Wilk nach einer Parade vor Schmerzen krümmte. Doch nach einer kurzen Erholungspause konnte der RSC-Keeper weiterspielen, und jetzt hatten die Löwen gute Chancen. Jens Behrendt traf die Latte, ein Schuss von Thomas Haupt wurde gehalten. Marco Bernadowitz traf zum 2:1, doch die Schiedsrichter erkannten den Treffer wegen Fußspiels nicht an.
Verlängerung, und es blieb dramatisch. Den ersten gefährlichen Schuss von Iserlohn parierte Basti Wilk, dann traf Jorge Fonseca ins Tor, doch die Schiedsrichter hatte wegen Foulspiels bereits abgepfiffen. Als Mark Wochnik in den Iserlohner Strafraum eindrang, wurde er von einem Schläger an der Nase getroffen. Der Forderung nach einem Penalty kamen die Schiris nicht nach. Kurz darauf fiel dann doch die Entscheidung: Jan Velte passte hinter dem Tor auf Jens Behrendt, der direkt zum vielumjubelten Siegtreffer einschoss.
Der neue Iserlohner Trainer Marc Berenbeck war nach dem 1:2 gegen seine ehemaligen Mannschaftskollegen enttäuscht, gab sich aber kämpferisch: „Ein Sieg durch ein Golden Goal ist immer ein glücklicher Sieg. Nächste Woche wollen wir unseren Heimvorteil nutzen und den Spieß umdrehen.“ red