Rollhockey-EM: Diesen Samstag Finale in der Uni-Halle
Um 19 Uhr kämpft Deutschland gegen Frankreich um die Bronzemedaille. Es folgt das Endspiel Portugal gegen Spanien.
Wuppertal. Mehr als nur ein schwacher Trost für die 1:6 (0:4)-Niederlage im Halbfinale der Rollhockey-EM gegen Portugal wird für die deutsche Mannschaft der Auftritt am Finalsamstag in der Uni-Halle sein.
Vor einer vermutlich wiederum tollen Kulisse spielen Kapitän Thomas Haupt und seine Mannschaftskameraden gegen Frankreich (Anpfiff 19 Uhr) um die Bronzemedaille. Während im Finale (Anpfiff 21 Uhr) erwartungsgemäß die beiden großen Favoriten Spanien und Portugal stehen, ist die Paarung für das kleine Finale zwischen Deutschland und Frankreich eine faustdicke Überraschung, denn vor Turnierbeginn wurden die Schweiz und vor allem Italien höher gehandelt.
Vom Wunder im Halbfinale durften die deutschen Spieler und Fans vor 2400 Zuschauern in der Uni-Halle allerdings nur bis Mitte der ersten Halbzeit träumen, als die Portugiesen durch Viana das 2:0 erzielten. Zuvor hatte Liam Hages das deutsche Team beinahe in Führung gebracht, als er an Torwart Sebastian Silva scheiterte. Auch nach dem 0:1 hatte Bernadowitz noch eine gute Chance zum Ausgleich.
Den Zuschauern gefiel es, sie feuerten die deutsche Mannschaft auch noch an, als die Portugiesen Tor um Tor davonzogen. Eine Augenweide war vor allem die Kunst von Ricardo Oliveira, der am Freitag allein drei Tore erzielte und sein Turnierkonto damit schon auf 14 schraubte. Für die Deutsche Mannschaft, die nie aufsteckte, gilt es am Samstag. Darauf dürfen sich die Fans ebenso freuen wie auf das Traumendspiel der Ballzauberer aus Portugal und Spanien.
Sensationell ist der Turnierverlauf für die Franzosen, die in ihrem ersten Spiel mit 0:8 gegen die Schweizer unter die Rollen kamen. Doch Frankreichs beherzter Auftritt gegen Italien, der mit dem Golden Goal zum 3:2-Sieg in der Verlängerung gekrönt wurde und der gute Auftritt l beim 0:4 gegen Spanien am Freitag Abend sollte Warnung genug für das Team von Nationaltrainer Sven Steup sein. Nur mit einer erneut konzentrierten Mannschaftsleistung wird der letzte Schritt zur ersehnten Bronzemedaille zu schaffen sein.
Angesichts der Kräfteverhältnisse im europäischen Rollhockeysport wäre der dritte Platz bei einem internationalen Turnier für Deutschland die optimale Ausbeute. Gegen die technisch versierten Vollprofis aus Spanien und Portugal haben die deutschen Feierabend-Profis kaum eine Chance. In einer achtwöchigen Vorbereitungsphase, in der professionell trainiert wurde, konnten Sven Steup und Co.-Trainer Martin Schmahl den Abstand zur europäischen Spitze zumindest ein Stück verkleinern.
Voll austrainiert, hielt das deutsche Team läuferisch auch gegen Portugal gut mit. Angefeuert von den Fans im Hexenkessel der Uni-Halle machte sich das vor allem gegen die schwächeren Nationen bezahlt, denn es wurden bisher Siege gegen England und die Schweiz sowie ein beachtliches Unentschieden gegen Italien eingefahren.