Sportlerin der Woche Schwimmen allein war Mira irgendwann zu wenig
Die 16-jährige Mira Pazic feiert als Moderne Fünfkämpferin für den SV Bayer Erfolge. Zuletzt im Biathle und Triathle.
Mira Pazic ist fast jeden Tag in Sachen Sport unterwegs zwischen Haan, Wuppertal und Bonn. Das bringt die anspruchsvolle Sportart der 16-jährigen Schülerin mit sich, die beim SV Bayer Wuppertal sozusagen eine One-Woman-Abteilung im Modernen Fünfkampf bildet. Reiten, Schwimmen, Schießen, Laufen und Fechten sind die Disziplinen, die sie dort zu bewältigen hat und auch trainieren muss. Bei der Biathle- und Triathle-EM auf Madeira, von wo sie jetzt, wie berichtet, mit einer Goldmedaille und zweimal Silber zurückkehrte, fielen Fechten und Reiten weg.
„Es war mein bisher größter Erfolg“, berichtet die Haanerin, die mit sieben Jahren beim SV Bayer mit dem Schwimmen begonnen hat. „Irgendwann fand sie Schwimmen zu einseitig und so hat sie 2012 mit dem Modernen Fünfkampf begonnen“, erzählt ihre Mutter Kirsten. Erfolge stellten sich schnell ein. Seit 2015 ist Mira Pazic im NRW-Kader Moderner Fünfkampf. Biathle (Laufen - Schwimmen - Laufen) und Triathle (Schießen - Laufen - Schwimmen) sind da praktisch Abfallprodukte, die Mira Pazic viel Spaß machen. „Schließlich ist der Aufwand nicht ganz so hoch, und im Modernen Fünfkampf gibt es auch nicht so viele Wettkämpfe für mich“, sagt sie und beschreibt eine normale Trainingswoche. Montag Schießen beim Haaner Schützenverein, Dienstag Frühschwimmen (vor der Schule) beim SV Bayer, nachmittags Laufen beim Haaner TV, Mittwoch Schießen und Laufen, Donnerstag Schwimmtraining und Laufen, Freitag Schwimmen und Krafttraining, abends Fechten in Leverkusen. Und das Wochenende ist noch voller. Samstag erst Schwimmen in Wuppertal, Laufen, und dann mit dem Zug nach Bonn, wo sie am NRW-Stützpunkt Reit- und Lauftraining erhält. Sonntag steht meist noch einmal Laufen auf dem Programm. Zwischendurch gibt es Fechtlektionen beim Fechttrainer des SC Hellas Wuppertal, wo es auch Moderne Fünfkämpfer gibt.
„Mira ist sehr zielstrebig und kreativ, wenn es gilt, ihre Trainingsinhalte zu kombinieren. Jüngst hat sie sich neben dem Schwimmbecken einen eigenen Laser-Schießstand aufgebaut“, berichtet Simone Osygus, Geschäftsführerin der Schwimmabteilung beim SV Bayer Wuppertal und ergänzt: „Hut ab, wie sie das alles organisiert und koordiniert.“
Von Bayer erhält Mira Pezic die gleiche Unterstützung wie die Schwimmer. So wurde für sie jetzt auch die EM-Teilnahme in Madeira möglich. „Das war dort ein ganz tolles Erlebnis“, erzählt Mira Pazic begeistert. Betreut wurde sie übrigens von einem Trainer aus dem englischen Team, den sie bereits aus England kannte, wo sie 2018 für ein halbes Jahr zur Schule gegangen war. Beim Schießen sei sie etwas nervös gewesen, gibt sie zu, hatte aber trotzdem bei ihrem besten Durchgang schon nach 13 Sekunden alle fünf Scheiben mit der Laserpistole getroffen. Maximal 50 Sekunden stehen dafür zur Verfügung, man kann zwar in dieser Zeit so oft schießen wie man will, muss die Waffe aber nach jedem Schuss zunächst kurz absetzen und das Ziel neu anvisieren.
Schießen - das macht ihr besonderen Spaß, und da sie schon mal auf Madeira war, nahm sie am Montag nach der Junioren-WM auch noch am fünften Lauf der Portugal-Tour im Laser-Run teil, einem Mix aus Schießen und Laufen. Die Laser-Run-EM, die in diesem Jahr in Deutschland stattfindet, ist denn auch ihr nächstes großes sportliches Ziel. „Da haben wir in der Staffel gute Chancen“, berichtet sie.
Die nächste EM-Medaille für Mira und den SV Bayer scheint also nicht weit. Und der große Aufwand? „So lange es mit der Schule passt, mache ich weiter“, sagt die Elftklässlerin.