Schwimmen: Kopf über Wasser gehalten

Die Freien Schwimmer 07 blicken auf eine hundertjährige Geschichte zurück.

Für einen Schwimmanfänger ist es zunächst einmal das oberste Ziel, den Kopf über Wasser zu halten. 100 Jahre ist das den Freien Schwimmern 07 bestens gelungen, wobei der Blick in die Vereinsgeschichte zeigt, dass der Verein auch tiefe Wellentäler überstehen musste und immer noch muss.

Während in der Chronik vieler Vereine die Jahre zwischen 1933 und 1945 zurückhaltend bis schamhaft umschrieben werden, besteht dafür bei den Freien Schwimmern kein Anlass. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde der Arbeiterverein nämlich Ende April 1933 aufgelöst. Erst 1947 war die Wiedergründung der Freien Schwimmer 07 möglich, die ihre sportliche Heimat nach dem Krieg zunächst auf die beiden noch funktionsfähigen Frauen-Schwimmhallen in den Bädern "Auf der Bleiche” und "Kleine Flurstraße” verlegen mussten.

Die Fähigkeit, sich mit Fleiß und Engagement über Wasser zu halten, haben die Mitglieder der Freien Schwimmer 07 bis heute nicht eingebüßt. Das wurde im Rahmen eines kurzweiligen Empfangs in der "Färberei” deutlich, wo Oberbürgermeister Peter Jung und der Stadtsportbundvorsitzende Willfried Penner nicht nur Glückwünsche und Geschenke verteilten, sondern ihren Respekt zum Ausdruck brachten, wie der Verein trotz schwieriger Bedingungen die Schwimmausbildung fortführt.

Den Freien Schwimmern ist innerhalb weniger Jahren durch die Schließung der Bäder "Auf der Bleiche", "Kleine Flurstraße" und "Kurbad" in Barmen das Wasser abgegraben worden, was auch einen Mitgliederschwund zur Folge hatte. Und bis 2009 fällt durch den Umbau der Schwimmoper eine weitere große Wasserfläche weg.

Jung bedauerte, dass es angesichts der schwierigen Finanzlage der Stadt keine besseren Lösungen für den Verein gegeben habe und machte den Vereinsmitgliedern mit Blick auf die Modernisierung der Schwimmoper Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Penner teilt diese Hoffnung. Im Rückblick ließ er aber anklingen, dass zu besseren wirtschaftlichen Zeiten der Bau eines modernen Hallenbades in Barmen anstelle der veralteten historischen Stadtbäder wohl die bessere Lösung für den Schwimmsport im Osten Wuppertals gewesen wäre.

Klaus Fechtenhövel, Vorsitzender der Freien Schwimmer, ließ keine Bitterkeit aufkommen und erinnerte an die Wurzeln des Vereins, die in der Arbeiter-Sport-Bewegung zu finden sind. "Wir haben zwar keine van Almsick und keinen von Schilling hervorgebracht, aber unzähligen Wuppertalern das Schwimmen beigebracht”, sagte Fechtenhövel und knüpfte den roten Faden von den Gründervätern der Arbeiter-Schwimm-Vereine in Elberfeld (1906) und Barmen (1907) zu den Freien Schwimmern 2007. Ein Sportverein, der die Sportarten Schwimmen (Gartenhallenbad Langerfeld, Stadtbad Ronsdorf, Schwimmleistungszentrum), Wasserball (Schwimmleistungszentrum) sowie Turnen und Gymnastik (Turnhalle Aue) im Programm hat.