Schwimmen: Poewe jubelt mit der Staffel

Sarah Poewe von der SGBayer gewinnt mit der Lagenstaffel Bronze in Rom.

Rom. Am vorletzten Tag der 13. Schwimm-WM in Rom holte sich Sarah Poewe von der SG Bayer die ersehnte Medaille ab. Mit der 4x100-m-Lagenstaffel gewann die 26-Jährige Bronze. Für Sarah Poewe war es ihre insgesamt neunzehnte internationale Medaille bei Europa- und Weltmeisterschaften sowie Olympischen Spielen seit dem Jahr 2000.

In Rom konnte sie sich nicht nur über den dritten Platz freuen, auch die Zeit von 3:55,79 Minuten bot Anlass zum Jubel. Die deutsche Staffel, in der neben Sarah Poewe noch Daniela Samulski (Essen), Annika Mehlhorn (Baunatal) und Britta Steffen (Berlin) standen, verbesserte im Finale den von Großbritannien gehaltenen Europarekord um 1,71 Sekunden. Weltmeister wurde China mit neuem Weltrekord von 3:52,19 Minuten, Platz zwei belegte Australien in 3:52,58 Minuten.

Nach der ersten Teilstrecke, den 100 m Rücken sah es für das deutsche Quartett noch gar nicht gut aus. Daniela Samulski, die bis Herbst 2008 auch noch in Diensten der SG Bayer stand, übergab als Fünfte an ihre frühere Mannschaftskameradin Sarah Poewe, die über die Bruststrecke ein famoses Rennen schwamm.

Bei 1:06,81Minuten blieben die Uhren für Sarah Poewe stehen, die einen Platz gutmachen konnte und Annika Mehlhorn als Vierte auf die Schmetterlingstrecke schickte. Die Baunatalerin schwamm die DSV-Staffel anschließend auf Rang drei. Leider war zu diesem Zeitpunkt der Abstand zu den führenden Chinesinnen und Australierinnen schon zu groß. Schlussschwimmerin Britta Steffen über Freistil konnte den Kontakt zur Spitze nicht mehr herstellen.

Nach dem Anschlag der Weltmeisterin über 100 m Freistil war für die deutschen Frauen das große Zittern angesagt, denn der Wechsel von Mehlhorn zu Steffen war äußerst knapp. "Ich dachte, ich wäre zu früh gesprungen. Doch als das Ergebnis kam, war ich erleichtert. Sonst wäre ich ganz schön böse gewesen", sagte Britta Steffen.

"Ich bin wahnsinnig glücklich, hier Bronze gewonnen zu haben. Wir haben es alle zusammen durchgeknallt", sagte Sarah Poewe. Schon im Vorlauf hatte das DSV-Quartett, das hier mit Daniela Schreiber (Halle) für Britta Steffen antrat, als Drittplatzierte mit 3:57,75 Minuten einen neuen deutschen Rekord geschwommen. Für Sarah Poewe war es die dritte Bestmarke, die sie bei diesen Titelkämpfen in Rom aufstellte, denn auch in ihrem Einzelrennen über 100 m Brust, wo sie Achte wurde, hatte sie mit 1:07,01 Minuten einen neuen deutschen Rekord erzielt.

Nach ihrer Rückkehr aus Rom steht für Sarah Poewe, die im Frühjahr an der Universität von Georgia/ USA ihr Studium im Fach Sport-Kommunikationswissenschaften erfolgreich abgeschlossen hat, ein Umzug auf dem Programm. Ende August bezieht sie eine Wohnung in Los Angeles. Unter kalifornischer Sonne wird sie dann ihr nächstes sportliches Ziel, die Olympischen Spiele 2012 in London in Angriff nehmen. Für die sympathische gebürtige Südafrikanerin wäre es - wenn es klappen sollte - ihre vierte Olympiateilnahme.