Sechster Sambatrassen-Lauf - „Wir kommen ja wieder“
Kehraus beim sechsten und letzten Sambatrassen- Lauf. 2013 gibt es eine modifizierte Version.
Wuppertal. Wehmut wollte Moderator Andreas Menz beim sechsten und letzten Sambatrassenlauf am vergangenen Sonntag gar nicht erst aufkommen lassen. „Wir kommen ja in etwas abgewandelter Form wieder“, kündigte der Cheforganisator von Laufsport Bunert gegenüber der auf Küllenhahn versammelten Läufergemeinde an. Laufen ist weiterhin in, das zeigten auch die knapp 300 Teilnehmer, die am Sonntag bei gutem Wetter sozusagen zum Kehraus mitliefen — selbst wenn es in den Vorjahren schon einmal mehr gewesen waren. Die Meisten kamen natürlich aus Wuppertal, zumal der LCW als Mitveranstalter wieder einmal die Streckenposten stellte.
Aber auch aus Essen, Dortmund oder Düsseldorf waren Teilnehmer gekommen, um sich auf dem sehr charakteristischen Streckenprofil zu beweisen. Die perfekte Organisation mit elektronischer Zeitnahme, Moderation, Siegerehrung und Verpflegung ist für sie Voraussetzung, für Hobbyläufer aber immer noch ein besonderes „Zuckerl“.
„Auf der alten Eisenbahntrasse zunächst bergab, dann wieder bergauf — ein bisschen hat das inzwischen aber auch seinen Reiz verloren. Vor allem für diejenigen, die hier sowieso Woche für Woche ihre Trainingskilometer ziehen“, erklärte Menz, warum die Organisatoren ab dem kommenden Jahr mit etwas Neuem an den Start gehen wollen. Dann um Nikolaus herum und mit mehr Abzweigungen von der Trasse hinein ins Burgholz. „Ein paar Höhenmeter haben wir noch in petto, außerdem wollen wir mit der AOK das Projekt FitKids noch stärker einbeziehen“, kündigte Menz an.
Der Lauf könne bei dem Laufprogramm an Kindergärten und Grundschulen als zusätzlicher Anreiz dienen, die Aktion umgekehrt Teilnehmerzahlen beim Lauf nach oben bringen, so wie das einst der Bergische Firmenlauf getan hat, der — auch eine Idee von Bunert — auf der Sambatrasse seinen Ursprung hatte.
Am vergangenen Sonntag entfaltete die Strecke noch einmal ihre Faszination. Für die Läufer gab es viele Fixpunkte auf dem landschaftlich idyllischen Weg der Leiden: Das alte Signal in der Kleingartenanlage auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände, der alte Bahnhof Burgholz, die Brücken und dann die Geräuschkulisse, die sich auf dem kurzen Stück parallel zur Autobahn kurz auftut.
Die erlebten freilich nur die Zehn-Kilometer-Läufer, die ihre Wende erst in Höhe des Zoos hatten. Apropos Wende: der eine oder andere Athlet war dann doch überrascht, dass sich mit der Steigung plötzlich eine ganz andere Laufwelt auftat und mussten dem hohen Bergab-Tempo Tribut zollen. Da hatte das alles noch sanft gewirkt, doch nun war jeder Laufschritt doppelt schwer.
„Ein Unterschied wie Tag und Nacht“, meinte auch Hobbyläufer Willi Roszik, der privat zweimal pro Woche auf die Trasse geht, allerdings immer am Zoo startet und zunächst bergauf und später bergab läuft. Spitzenleute wie den Zehn-Kilometer-Sieger Fynn Schwiegelshohn von der LG Olympia Dortmund oder den Fünf-Kilometer-Champion Thorsten Graw vom ASV Hamm beeindruckte das wenig. Sie hätten bergauf wohl noch den Samba überholt, der einst gemächlich durch die Kurven Richtung Cronenberg zockelte.
Bester Läufer der Altersklasse M 60 war über zehn Kilometer wieder einmal Hans-Hermann Gronemeyer vom LC Wuppertal. In starken 43:01 Minuten ließ er als Gesamt-22. noch 136 fast ausschließlich jüngere Läufer hinter sich. „Schade, dass wieder ein Lauf verschwindet, so wie es ja auch den Treppenlauf nicht mehr gibt“, meinte er dann doch ein bisschen wehmütig. Die Sambatrasse, das ist sicher, wird aber auch weiter ein Paradies für Läufer bleiben.