Stabhochsprung Siegessprung über 5,50 m auf dem Schulhof
Hendrik Gruber gewinnt das McDonalds Stabhochsprungmeeting am Schulzentrum Süd.
Fällt die Latte — oder fällt sie nicht? Dass beim Stabhochsprung bange Blicke zum Himmel gerichtet werden, gehört zu dieser höchst anspruchsvollen Leichtathtletik-Disziplin einfach dazu. Auf dem Schulhof des Schulzentrums Süd galten die bangen Blicke am Freitag allerdings dem wolkenverhangenen Himmel, aus dem stundenlang dicke Regentropfen fielen. Dem Bergischen Landregen fielen der Junioren-Wettbewerb und die Damen-Konkurrenz zum Opfer. Die verbliebenen Zuschauer wurden für ihre Geduld belohnt, denn bei den Herren bot der Sieger Hendrik Gruber (Bayer Leverkusen mit einer übersprungenen Höhe von 5,50 m am späten Nachmittag eine Glanzleistung. 5,60 m riss er nur knapp. Auf dem Plätzen folgten Jonas Efferoth (4,80 m), Daniel Spiegelhoff (4,80 m) und Tim Jäger (4,60), die es mit kürzeren Anläufen versucht hatten.
Der Verein Sportstadt Wuppertal wurde am Ende des Tages doch noch für seinen großen organisatorischen Aufwand belohnt, der für das Meeting am Schulzentrum Süd erforderlich war. Speziell für diesen Tag war eine mobile Stabhochsprunganlage aufgebaut worden. „Gerne wäre ich noch höher gesprungen. Ich komme im nächsten Jahr bei besserem Wetter gerne wieder“, sagte Höhenflieger Hendrik Gruber, der mit 16 Schritten mutig angelaufen war. „Die 5,50 waren der Höhepunkt des Tages“, freute sich Jörg Wolff, Vorsitzender des Vereins Sportstadt Wuppertal.
Im Interview mit Moderator Erdin Özcan-Schulz hatte Angela Wald (TSV Bayer 04) zuvor den Ausfall der Damenkonkurrenz begründet. „Wenn die Stäbe nass werden, wird es gefährlich“, sagte sie. Victoria von Eynatten erklärte, dass der Wind eine wichtige Rolle spielt. „Die Stäbe bilden eine große Angriffsfläche. Mit Rückenwind kann das sogar hilfreich sein, bei Seitenwind nicht.“ Die weiteste Anreise hatte Olympiateilnehmerin Carolin Hingst. Für sie gab es in Wuppertal ein Wiedersehen mit Kaharina Bauer (Bestleistung 4,65 m), die Hingst vor zehn Jahren in einer Schülergruppe für den Stabhochsprung entdeckt hatte. Zum sportlichen Vergleich kam es wegen des Dauerregens leider nicht.
Auch die Premiere der Schülerin Merle Wyneken (14) fiel ins Wasser. Sie war von ihrer Lehrerin zur Teilnahme an einem Kurzlehrgang vorgeschlagen worden, den WSV-Trainer Thomas Ediger leitete. Viel Talent wurde der CFG-Schülerin bescheinigt. „Fünfmal habe ich mittrainiert. Mein Ziel war 2,40 m zu springen, das ist die Norm für die Landesmeisterschaft“, sagte Merle Wyneken, die Volleyball als Hobby hat.
Tom Ediger, Mehrkämpfer des WSV, hatte seine Sporttasche ebenfalls umsonst gepackt. „Das ist sehr schade. Ich hatte vor meine Bestleistung von 3,60 Meter anzugreifen“, sagte er. Hartmut Eulner, Leiter der Friedrich-Bayer-Realschule war begeistert: „Das war für die Schule ein ganz besonderer Tag.“