Sportklettern: Junges Glück in Darmstadt

Juliane Wurm und Jonas Baumann vom Deutschen Alpenverein Wuppertal gewinnen deutsche Meistertitel.

Wuppertal. Einen spektakulären Doppelerfolg landeten die beiden besten Kletterer des Deutschen Alpenvereins, Sektion Wuppertal, bei den deutschen Meisterschaften in Darmstadt. Juliane Wurm und Jonas Baumann räumten jeweils einen Titel ab: die 18-Jährige Schülerin im Lead-Klettern, der 23-jährige Student in der Disziplin Speed.

Bei der Speed-Version klettern zwei Athleten nebeneinander einen zehn Meter hohen Parcours hinauf. Der Sieger kommt im K.o.-System jeweils eine Runde weiter. Vor allem Baumanns Erfolg ist eine kleine Sensation, da die Titelkämpfe nur der Abschluss einer Serie von drei Wettkämpfen waren. Nach den beiden Auftaktveranstaltungen hatte Baumann lediglich auf Rang vier gelegen und sich eigentlich keine Titelchancen mehr ausgerechnet. Zumal das Speedklettern nicht seine Spezialdisziplin ist und er dafür kaum trainiert hat.

Doch dann kam ihm das Glück entgegen. Einer der Favoriten scheiterte bereits in der Qualifikation. "Und ich hatte dann einen richtig guten Lauf, der mich bis ins Finale brachte", erzählt der Mann, der in der Kletterhalle im Rauental trainiert. Vor den beiden Finaldurchgängen stand fest: Der Sieger wird neuer deutscher Meister. Die gute Tagesform ließ Baumann auch diesmal nicht im Stich. Einen Wimpernschlag eher schlug er auf den Buzzer am Ende des Parcours und hatte auch im zweiten Durchgang das bessere Ende für sich.

Der Triumph von Juliane Wurm war hingegen alles andere als eine Überraschung. Bereits seit fünf Jahren bestreitet die Schülerin Wettkämpfe. Seit ihrem 16. Lebensjahr startet sie im Seniorenbereich und sammelte auch dort schon nationale Titel. Entsprechend gehörte sie auch in Darmstadt zum Favoritenkreis.

Beim Lead-Klettern absolvieren die Athleten einen Kurs, der bei jedem Durchgang geändert wird. Die Zeit bis zum Start verbringen die Aktiven in einem Isolationsraum. "Damit man sich bei den Konkurrentinnen nichts abschauen kann", sagt Wurm. Da sie bereits die diesjährige Deutschland-Cup-Serie gewonnen hatte, durfte sie als letzte Teilnehmerin an den Start gehen. "Man weiß zwar trotzdem nicht, bis zu welcher Höhe die anderen geklettert sind, aber jedes Mal, wenn das Publikum jubelt, hat man einen hinter sich gelassen", sagt Wurm. Gejubelt wurde bei ihr oft, zumal die Kletterhalle mit 700Zuschauern voll war.

Ein toller Erfolg für das Duo aus Wuppertal, das seit vier Jahren auch privat liiert ist.