Stadion: Halle und Nebenplatz seit Montag gesperrt
Die Nebenanlagen sind seit Montag gesperrt. Was damit geschieht, ist noch völlig offen.
Wuppertal. Eigentlich wollte Renate Rode mit ihren Gymnastik-Kolleginnen von Rot-Weiss Wuppertal am Montag ein letztes Mal ihre Übungsstunde in der denkmalgeschützten Turnhalle am Stadion Zoo abhalten. Wegen der WM-Fanfeier dort musste die Stunde allerdings ausfallen. So hatte ihre „Abschlussvorstellung“ schon eine Woche zuvor stattgefunden.
Wie für die anderen Nutzer — zuletzt waren es noch eine Shaolin-Gruppe von Rot-Weiss und zwei Kindergruppen des SV Bayer — ist nämlich an dieser Stelle endgültig Schluss. Seit 1. Juli sind Halle und Nebenplatz für die sportliche Nutzung gesperrt. Eine Nachfolgenutzung für Sport und Freizeit — eventuell als Kirmesplatz — soll laut Ratsbeschluss die Wirtschaftsförderung suchen.
Da gibt es allerdings nichts Neues. „Wir haben das Projekt in den vergangenen Monaten aus Kapazitätsgründen erst einmal zurückgestellt. Im Moment sind Projekt wie der Döppersberg wichtiger“, sagte Rolf Volmerig, Chef der Wirtschaftsförderung. Daran werde sich wohl auch bis Herbst nichts ändern.
So lange den Sportbetrieb aufrechtzuerhalten, ist laut Stadt allerdings keine Alternative. Aus Sicherheitsgründen hätte sonst noch einmal investiert werden müssen
So bezog sich der Abschiedsschmerz der Rot-Weiss-Gymnastinnen auch eher auf die zu Ende gehende Tradition, als auf die Ausstattung der Halle. „Am Zoo ist die Gruppe schon seit 40 Jahren untergebracht, fast alle wohnen auch in direkter Nähe“, beschreibt die 58-jährige Renate Rode die zwiespältigen Gefühle. Natürlich verschlossen aber auch die Seniorensportler nicht die Augen vor dem schlechten Zustand der Halle, in der vor 60 Jahren die Gründungsversammlung des Wuppertaler SV stattgefunden hatte. Jetzt bröckelt der Putz von den Wänden, ist das Parkett schadhaft. „Bis auf die neuen Duschen ist ja nur das Nötigste gemacht worden“, berichtet Rode. Einmal habe sogar Adidas Filmaufnahmen für einen historisch anmutenden Werbesport gemacht, weil man die Zeichnungen auf dem Parkett sonst nirgendwo mehr finde.
„Für unsere Kindergruppe war die Halle auch wenig geeignet. Die Kinder haben natürlich in jedem Loch in der Wand gepult“, sagt Natalie Gawenath vom SV Bayer. Die Eltern hätten das toleriert, weil sie andererseits froh waren, um 17 Uhr überhaupt eine relativ späte Übungszeit zu bekommen.
Weiter geht es für die Gruppen nun an der Sillerstraße. Und auch die Gymnastinnen von Rot-Weiss haben eine Alternative erhalten. Sie werden mit einer parallelen Gruppe des Vereins an der Schleswiger Straße zusammengelegt.