Stadtmeisterschaften: Bewährungsprobe in der Schwimmoper
Der Wettbewerb wurde zum Prüfstein für die Organisatoren und den Nachwuchs.
Elberfeld. Elektronisch gestoppte Zeiten, das hatte es in der langen Geschichte der Wuppertaler Schwimmoper zuvor noch nie gegeben. Selbst als Albatros Michael Groß zu Beginn der achtziger Jahre seine Schwingen ausbreitete, standen in der Schwimmoper noch die Kampfrichter mit den Stoppuhren am Beckenrand.
Mit den Stadtmeisterschaften 2010, zu denen 234 Teilnehmer aus neun Wuppertaler Vereinen gemeldet hatten, begann nun eine Ära, in der sich die modernisierte Wettkampfstätte als Austragungsort für nationale und eventuell auch internationale Kurzbahnwettbewerbe etablieren soll. "Ich bin froh, dass wir den ersten Durchlauf mit den Stadtmeisterschaften eingeschoben haben", sagte Organisationschefin Simone Osygus, die auf einen Ausfall der Zeitmessanlage während der Vorläufe anspielte. "Eine solche Pause hätten uns unsere Gäste bei den NRW-Meisterschaften übel genommen. Hier ist alles neu. Erst unter Wettkampfbedingungen sieht man, wo es hakt", sagte Simone Oysgus, die aber keinen Zweifel hat, dass bei den NRW-Meisterschaften am 30./31.Oktober sowie der Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften vom 11.bis 14. November alles klappt.
Die Stimmung bei der Premiere in der Schwimmoper war jedenfalls hervorragend. "Ein tolles Bad", sagte Wasserfreunde-Trainer Axel Focke und genoss die angenehme Atmosphäre in der Halle. Die große Glasfassade an der Südseite, durch die das Sonnenlicht einfällt, trägt wie die gedämmten Decken und Wände zum Wohlgefühl von Aktiven und Zuschauern bei. Von einem permanenten Lärmpegel, wie er eigentlich typisch für große Bäder ist, kann keine Rede sein. "Die Schwimmoper macht nach dem Umbau einen noch kompakteren Eindruck, was wohl auch an der Wendebrücke liegt. Allein schon optisch ist das eine ganz schnelle Bahn", sagt Ralf Beckmann, der die nationalen Kurzbahn-Meisterschaften gerne auf Dauer in Wuppertal sehen würde. "Ich bin gespannt auf die erste Abendveranstaltung, wenn das Wasser beleuchtet ist", sagt der Stadtsportbundvorsitzende Klaus Fechtenhövel. Er hofft, dass die Schwimmoper dem Ruf als eines der attraktivsten Hallenbäder Deutschlands gerecht wird. "Wir wollen uns im November gut präsentieren, um uns für weitere Wettkämpfe zu empfehlen. Ob es einmal internationale Meisterschaften geben wird, hängt von den Finanzen ab. So lange sechsstellige Summen gefordert werden, ist die Europameisterschaft kein Thema für Wuppertal", sagt Fechtenhövel.