Handball: Beim BHC platzt der Knoten
Beim 41:26 des Zweitligisten gegen die HG Saarlouis war Jiri Vitek achtmal erfolgreich.
Schaut man auf das Ergebnis, so könnte man durchaus sagen: Der Knoten ist geplatzt. Nach dem zähen Start in die Saison (Remis, Niederlage mit einem Tor, Sieg mit einem Tor) überfuhren die Handballer des Bergischen HC die HG Saarlouis mit 41:26 (22:11). Der in dieser Höhe kaum für möglich gehaltene Kantersieg deutete sich bereits vor der Pause an. Schon nach 24 Minuten hatten sich die Hausherren auf zehn Tore abgesetzt (17:7), zur Pause waren es dann sogar elf.
Mithalten konnten die Saarländer, die am vorherigen Spieltag noch haushoch mit 47:37 gegen Obernburg triumphiert hatten, eigentlich nur in den ersten zehn Minuten. Es war das Duell Saarlouis gegen Jiri Vitek. Der Tscheche, zuletzt stark gehemmt wegen einer Einblutung im Rippenbereich, war von den Gästen nicht zu stoppen. Der Rückraumrechte sprühte vor Spielfreude und markierte fünf der ersten sechs BHC-Treffer bis zum Zwischenstand von 6:5.
Als wenig später Simon Kluge, Henning Quade und Kristoffer Moen mit drei Gegenstoßtreffern innerhalb kürzester Zeit den Vorsprung auf 10:5 ausbauten, und in der Folge auch Unterzahlsituationen die Bergischen nicht vom Torewerfen abhielten, brach der Widerstand der Gäste wie ein Kartenhaus zusammen. Nach einem Gegenstoßtripple von Jens Reinarz hieß es 17:7. Herauszuheben ist die gute und clevere Deckungsarbeit des BHC. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf Mittelmann Daniel Grgic. Der bisher beste Schütze der Liga kam fast überhaupt nicht zur Entfaltung, Kreisläufer Ingars Dude wurde komplett abgemeldet. In der Pause hatte Gäste-Trainer André Gulbicki seine Mannen noch einmal aufgerichtet. Doch der Schwung, mit dem sie sich um eine Resultatsverbesserung bemühten, versandete schnell wieder. Spielverderber war diesmal Jan Stochl. Der BHC-Schlussmann parierte beinahe jeden Erfolgversprechenden Wurf und leitete weitere Gegenstöße ein, mit denen die Gäste immer weiter deklassiert wurden.
Das mit Spannung erwartete Heimdebüt von Runar Karason verlief übrigens eher holprig. Nachdem der isländische Blitztransfer beim Auswärtssieg in Erlangen noch einer der spielentscheidenden Akteure war, spielte er diesmal ohne Fortune. Als er im ersten Durchgang für Vitek in die Partie kam, handelte er sich schnell zwei Zeitstrafen ein. Etwas besser lief es dann nach der Pause, als er sich am Torfestival beteiligte und zwei Mal ins Schwarze traf. "Für mich ist das hier ein ganz neuer Verein. Ich muss jetzt sehen, dass ich so schnell wie möglich meinen Rhythmus finde", meinte Karason. Überhaupt nicht ins Gewicht fiel die Sperre von Hendrik Pekeler. Gegen einen überforderten Gegner war das Spiel über den Kreis - in den vergangenen Wochen stets eine Stärke des BHC - diesmal aber auch nicht besonders ausgeprägt. "Aufgrund des Spielverlaufs hatte ich einen entspannten Abend auf der Tribüne", freute sich Pekeler. Die Entscheidung darüber, ob er wegen der roten Karte im Spiel der 2.Mannschaft auch für das Zweitligateam gesperrt bleibt, wird dem BHC voraussichtlich heute mitgeteilt.