Streit im Stadtsportbund: Klaus Fechtenhövel geht nach 17 Jahren
Der Vorsitzender gibt das Amt aus persönlichen Gründen vorzeitig ab. Er vermisse das notwendige Vertrauen.
Wuppertal. Klaus Fechtenhövel, seit 2009 Vorsitzender des Stadtsportbunds (SSB) Wuppertal, ist mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Die Pressemitteilung, die der Dachverband für aktuell 73.000 Sportler in Wuppertal am Dienstag dazu herausgab, war kurz und knapp: Der Rücktritt geschah aus „persönlichen Gründen, die ihm eine Weiterführung seines Amtes unmöglich machen“, heißt es darin. „Wir bedauern das sehr, respektieren den Schritt aber“, sagte der hauptamtliche SSB-Geschäftsführer Volkmar Schwarz und hob hervor, dass Fechtenhövel seit 17 Jahren ehrenamtlich im Vorstand der Interessenvertretung der rund 240 Wuppertaler Sportvereine und 160 Betriebssportgemeinschaften tätig war.
Auf Nachfrage der WZ wurde Fechtenhövel selbst zumindest etwas konkreter. „Es ist ein Ehrenamt, ich lebe weder dafür, noch davon. Wenn dann die Vertrauensbasis nicht mehr stimmt, muss man es lassen“, fügte Fechtenhövel gegenüber der WZ hinzu. Offenbar hatte es interne Kritik an ihm gegeben. Insider sprechen von atmosphärischen Störungen zwischen Fechtenhövel und Geschäftsführer Volkmar Schwarz. Beim Stadtsportbund verwies man nur auf die gemeinsam vereinbarte Wortwahl der Rücktrittserklärung.
Das Herz des 62-jährigen gehört dem Schwimmsport, er war langjähriger Vorsitzender der Freien Schwimmer Wuppertal, und so war es ihm eine Freude, die sanierte Schwimmoper als SSB-Vorsitzender mit einweihen zu dürfen. Die zwiespältige Entwicklung der Wuppertaler Bäderlandschaft aus finanziellen Gründen — einerseits die Aufgabe einiger Bäder in städtischer Regie, andererseits die Sanierung derjenigen, die erhalten bleiben sollen — begleitete Fechtenhövel kritisch aber konstruktiv.
Seine Aufgaben als SSB-Vorsitzender wird bis zur Mitgliederversammlung im April 2013 sein bisheriger Stellvertreter Peter Stroucken übernehmen. Unternehmer Stroucken, der am 15. März 65 Jahre alt wird, ist Vorsitzender des RSC Cronenberg und der Arbeitsgemeinschaft Cronenberger Vereine.
„Bei der Suche nach einem neuen Vorsitzenden werden wir sicher auch die Vertreter aus Fachschaften und Vereinen zurate ziehen“, sagte Volkmar Schwarz. Peter Hartwig (SPD), Vorsitzender des Sportausschusses, bedauerte den erneuten vorzeitigen Amtswechsel (auch Willfried Penner war 2008 vorzeitig gegangen): „Für den organisierten Sport wäre es sicher erstrebenswert gewesen, die Kontinuität der Amtsführung bis zur nächsten Wahl fortzuführen.“