Südhöhen-Turnier: Zobel sichert ASV den Pott

Landesligist ASV gewinnt das 24. Südhöhen-Turnier. Im Finale gegen Grün-Weiß ist Torwart Zobel der Held.

Wuppertal. Cengiz Daskin von Grün-Weiß hämmert beim finalen Neun-Meter-Schießen auf das ASV-Tor, Alexander Zobel fliegt in die rechte Ecke und lenkt den Ball mit einer Superreaktion an die Querlatte.

Sekunden später ist der Torwart-Hüne von einer jubelnden Spielertraube bedeckt: Außenseiter ASV hat das 24. Südhöhen-Turnier des SSV Sudberg auf der Rollsportanlage des RSC Cronenberg nach einem dramatischen Finale gegen den hoch eingeschätzten TuS Grün-Weiß gewonnen.

2:2 hatte es nach 15 Minuten geheißen, im Neun-Meterschießen dann 5:4. Am Samstag kurz nach 22 Uhr konnte ASV-Kapitän Julian Guxha den Hans-Löhdorf-Gedächtnis-Pokal in die Höhe recken.

Es war der Höhepunkt des erneut gut organisierten Südhöhen-Turniers, das reihenweise spektakuläre Tore, großartige Torwartparaden und teilweise hochdramatische Spiele gebracht hatte. 600 Zuschauer säumten am zweiten Tag bei den Vor-, Zwischen- und Endrundenspielen die harte Rollschuhbahn und waren überrascht, dass es ein reines Barmer Finale gegeben hatte. In das waren die von Ercan Kücük (41) trainierten Grün-Weißen mit dem überragenden Torschützenkönig Tarkan Türkmen (12 Tore) als Favoriten gegangen.

Doch das Trainer-Duell der beiden türkischen Brüder entschied der 48 Jahre alte Metin Kücük auf der ASV-Bank für sich und war überglücklich: „Dass meine Jungs hier so auftrumpfen würden, hätte ich nie gedacht. Die haben heute gezeigt, dass ihnen der ASV wichtiger ist als das Geld“, meinte er im Hinblick auf die vielen Abgänge aus dem Kader des abstiegsbedrohten Landesligisten, der Ansehen und Selbstbewusstsein mit großartigen Auftritten aufpoliert hatte.

So temperamentvoll es im Finale zugegangen war, in dem sich Tarkan Türkmen für sein überschäumendes Temperament eine Zeitstrafe eingehandelt hatte, so freundschaftlich ging es nach dem Abpfiff zu, als sich die Kontrahenten umarmten und GW-Coach Ercan Kücük anmerkte: „Zumindest bleibt der Turniersieg in der Familie.“ Wobei Technikern wie Jean Baumgarten, der vorher schon mit seinem Strafstoß an dem stoisch ruhigen Zobel gescheitert war, Michael Kluft und Tarkan Türkmen die Enttäuschung anzusehen war.

Gar nicht enttäuscht war dagegen Sudbergs Trainer Bernd Budt, der mit seinem Team noch als Gruppen-Vierter das Viertelfinale erreicht hatte und dort gegen den ASV unglücklich 1:2 ausgeschieden war. „Die Jungs haben sich gut verkauft“, bescheinigte Budt, der im auf Sudberg verpönten „Cronenberger Grün“ an der Seitenlinie stand.

Beim Cronenberger SC waren die Erwartungen angesichts der nur durch Hakan Türkmen verstärkten Reserve, mit der man antrat, nicht allzu hoch geschraubt, doch dass das von Sascha Odina gecoachte Team alle fünf Gruppenspiele verloren hatte, war nun doch nicht nach dem Geschmack der Fans in der Alfred-Henckels-Arena. „Gegen Jägerhaus-Linde haben wir 16:5 Torschüsse und verlieren 1:5“, kommentierte Odina die Hilflosigkeit seiner Jungs vor dem von Justin Herkenrath großartig gehüteten Linder Tor.

Linde war mit nur einem Punkt in den zweiten Turniertag gegangen und hatte dann mit Siegen gegen Cronenberg und Remscheid noch die Zwischenrunde erreicht. Dort war nach beherztem Auftritt gegen die Grün-Weißen mit 3:5 Endstation.

Rekordsieger und Titelverteidiger TSV Ronsdorf blieb der zehnte Pokal-Erfolg versagt, doch im Neun-Meterschießen um „Bronze“ gegen den überraschend starken SC Sonnborn behielten die entthronten Hallenkönige von Trainer Michele Velardi die Nerven und gewannen 3:0, nachdem man im Halbfinale gegen Grün-Weiß (2:2 nach regulärer Spielzeit) mit 6:7 ausgeschieden war.

Mit Elan und Herzblut war es in den 38 Spielen unter der souveränen Regie von Turnierleiter Frank Höhle überwiegend fair zur Sache gegangen, wobei die Zuschauer dem Geschehen bis zum Halbfinale eher passiv gefolgt waren. Doch dann wurde auch die Kulisse den gezeigten Fußballkünsten gerecht. Udo Hinsche vom Sudberger Ältestenrat und Stefan Langerfeld als Vorsitzender des Fußballkreises nährten schon die Vorfreude auf das 25. Südhöhenturnier.