Basketball Südwest Baskets Wuppertal verlieren eine prägende Kraft

Wuppertal · Der Sportliche Leiter Sven Weinberger verlässt die Wuppertaler Basketballer und geht nach Leverkusen. SW konnte ihm keine feste Stelle bieten. Der Verein will Kurs halten und die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilen. Mitgliederzahl auf Rekordniveau.

Zwischenzeitlich war Sven Weinberger unter anderem auch Trainer von ersten und zweiten Herren.

Zwischenzeitlich war Sven Weinberger unter anderem auch Trainer von ersten und zweiten Herren.

Foto: Otto Krschak

Es war sozusagen „sein Baby“. Im Jahr 2013 hatte Sven Weinberger (damals noch Tomanek) zusammen mit Klaus Pook die Idee für die Südwest-Baskets in die Tat umgesetzt und damit die zuvor bestehende Basketball-Spielgemeinschaft zwischen DT Ronsdorf und Vohwinkeler STV in eine feste Form gegossen. Jugendliche leistungsorientiert auszubilden und an die Regionalliga heranzuführen, ist bis heute das Ziel geblieben. Das muss allerdings in Zukunft ohne den 33 Jahre alten Weinberger geschehen, der in dem reinen Basketballverein als Sportlicher Leiter quasi das Mädchen für alles war - Trainer, Spieler, Projektentwickler. Weinberger hat schweren Herzens seinen Abschied erklärt. Südwest war nicht in der Lage, ihm eine hauptamtliche Stelle zu bieten. „Ohne, die war es für mich angesichts der Fülle der Aufgaben in meiner familiären Situation nicht mehr darstellbar“, begründet der 33-Jährige seinen Schritt, der ihn nun zu Bayer Leverkusen geführt hat, wo die Möglichkeiten ungleich größer sind. Dort betreut er aktuell die JBBL-Mannschaft, wird in dieser Funktion demnächst auch wieder auf die SW-Baskets treffen, die seit vergangenen Saison ebenfalls eine JBBL-Mannschaft haben.

Sie ist Symbol des Aufstiegs, den der einzige reine Basketballverein in Wuppertal, der mit 350 Mitgliedern auch das größte Basketballprojekt in Wuppertal ist, genommen hat - mit Weinberger als treibender Kraft.

„Sein Abschied ist ein harter Schlag für uns. Er hat vieles in Personalunion gemacht, was historisch gewachsen ist“, sagt der SW-Vorsitzende Alexander Prahm. Er kennt Weinberger schon seit 26 Jahren, hat mit ihm in der Jugend der DT mit dem Basketball begonnen und war mit ihm ebenfalls Gründungsmitglieder der SW Baskets. Man habe aber den Gehaltsvorstellungen von Weinberger mit der Bildung einer hauptamtlichen Stelle leider nicht entsprechen können, schiebt er bedauernd hinterher. Und wie geht es ohne Weinberger weiter? Prahm: „Zum Glück haben wir viele engagierte Leute hier im Verein. Wir versuchen, die Aufgaben auf viele Schultern zu verteilen.“ Einen neuen Jugendwart gebe es bereits. Die Stelle des Sportlichen Leiters werde er selbst zunächst einmal ausfüllen, weil die Zeit zu kurz war, für diese Saison noch jemanden zu finden, was aber weiter das Ziel sei. Der 2. Vorsitzende Carsten Jürgens werde die zweite Mannschaft in der Oberliga übernehmen. Für die erste in der 2. Regionalliga hatte Weinberger mit Nadine Homann vor seinem Abschied noch eine A-Lizenzinhaberin als neue Trainerin gefunden. Prahm sieht beide Mannschaften gut aufgestellt, um nicht wieder eine Zittersaison wie im vergangenen Jahr zu erleben. Insgesamt gehe das Wachstum der SW-Baskets - dank vieler Anfragen nach den großen Turnieren mit dem tollen deutschen Abschneiden - weiter. Zur neuen Saison werde man 25 Teams haben. Neu dabei: Eine dritte Damenmannschaft in der Bezirksliga, eine zweite männliche U 16 und einen dritte U 14. Aushängeschild in der Jugend bleibt die JBBL-Mannschaft, für die Robin Singh erneut als Trainer gewonnen werden konnte.

Dennoch wird Sven Weinberger sicher fehlen. „Er hat nicht nur einen wertvollen Beitrag als Sportlicher Leiter geliefert, sondern war auch Mitglied und in der Ausbildung von Jugendlichen und Grundschülern aktiv“, schickt Alexander Prahm dem Neu-Leverkusener noch ein großes Lob hinterher.

„Natürlich werde ich die Entwicklung bei den Südwest Baskets weiter mit Interesse verfolgen“, versprich Weinberger, der in Leverkusen nun einfach die größeren – auch persönlichen – Möglichkeiten sieht. Dort wolle er beispielsweise die A-Trainer-Lizenz machen. Seit einem Jahr ist er Papa. „Ich muss eben auch an meine Familie denken“, nennt er einen entscheidenden Grund für seine berufliche Veränderung