Tennis: „Saisonziel verfehlt — Aufstieg“

Gold- und Blau-Weiß steigen auf, Bayer-Damen und Herren ab.

Wuppertal. Der letzte Spieltag im Tennis in der offenen Klasse lieferte für Wuppertals beste Mannschaften Stoff für wahre Dramen mit und ohne Happy End. Die Herren von Gold-Weiß stiegen in die Niederrheinliga und die Herren von Blau-Weiß Elberfeld in die 1. Verbandsliga auf. Dagegen müssen die Damen des SV Bayer nach ihrer 3:6-Niederlage gegen Mülheim Kahlenberg und die Herren desselben Clubs trotz eines 9:0-Sieges in Oberhausen ein Jahr nach ihrem Aufstieg die Rückreise in die 1. beziehungsweise die 2. Verbandsliga antreten.

Die Gold- wie auch die Blau-Weißen führten nach den Einzeln jeweils uneinholbar 5:1 und standen schon früh als Sieger gegen den Club Raffelberg beziehungsweise den TC Schellenberg fest.

Zwar gewann die Gold-Weiß Nr. 1 Alexander Maurice Koning 7:6 und 6:3, doch Olaf Knütel, der Spielertrainer, spielte im Matchtiebreak geradezu Klavier auf den Nerven der Fans am Rande. 17:15 hieß es für den Lokalmatador, der noch deutlich geschafft wirkte, als er den Spielbericht ausfüllte. Jeroen van der Veen und Alexander Reek machten es schneller mit 7:5 und 6:2 und 6:4 und 6:0, während Bastian Cornelius sich erst im Matchtiebreak geschlagen geben musste. Doch dann hatte Thomas Mühlinghaus den entscheidenden fünften Punkt in der Hand, und er schaffte es souverän mit 6:2 und 6:3, wobei der Matchball mit einem Doppelfehler des Gegners eher unspektakulär ausfiel.

„Saisonziel verfehlt — Aufstieg“ stand in goldener Schrift auf den weißen Polo-Hemden der Gold-Weißen, was Knütel so erklärte: „Unser Saisonziel war, nicht abzusteigen.“ In der Tat: Ziel verfehlt.

Bei Blau-Weiß gewannen Alexander Truß und Vincent Wollweber in zwei Sätzen, doch alle anderen Einzel standen auf der Kippe, Lars Buchholz musste sich geschlagen geben. Matthias Schramm gewann erst im Tiebreak, Mirco Timm ebenfalls und das Match Martin Michalek gegen Orkan Cagir war eine zeitweise hochklassige Nervenschlacht, die ebenfalls erst im Matchtiebreak mit 10:5 für Michalek entschieden wurde.

Eine 4:5-Niederlage gegen den MTV Kahlenberg hätte nach zwei Siegen zuletzt für die Damen des SV Bayer gereicht, um im ersten Jahr die Niederrheinliga zu erhalten, doch es wurde eine 3:6-Schlappe. Zwar gewannen Jill Hastenrath (6:3 und 6:2) und die beherzt kämpfende Janina Schlösser (7:6 und 6:3) ihre Einzel, doch Gabriele van de Willige musste sich 2:6 und 3:6 geschlagen geben. Im hochklassigen Einzel unterlag Jutta Bornefeld gegen die Bulgarin Virginia Trifanova 5:7 und 4:6. Daniela Gusek und Stefanie Kubetta verloren ebenfalls. Die Doppel mussten also entscheiden.

Nachdem Jill Hastenrath und Daniela Gusek 6:1 und 6:0 gewannen, verloren Gabriele van de Willige und Janina Schlösser 2:6 und 3:6. Die Hoffnungen ruhten nun auf Jutta Bornefeld und Stefanie Kubetta, die den ersten Satz mit 6:1 gewannen und im zweiten 5:1 und 40:0 führten. Eine sichere Sache? Weit gefehlt: Denn es geschah das Unfassbare. Drei Matchbälle wurden vergeben, der Satz ging 5:7 verloren und auch der Matchtiebreak für die total entnervten Wuppertalerinnen. „Wir können es alle noch nicht fassen“, sagten Trainer Uwe Pfläging und Sportwart Jörg Schüller unisono kreidebleich, während die jungen Damen in Tränen aufgelöst waren und sich auch Stunden später noch nicht beruhigt hatten.