Tennis Tennis-Start mit Euphorie und bei Top-Bedingungen

Wuppertal · So lief die Saisoneröffnung am Beispiel von Blau-Weiss Ronsdorf.

Blick auf das Spielgeschehen von der Klubterrasse von  Blau-Weiss Ronsdorf aus. Auch die Klubhäuser durften wieder öffnen.

Foto: Bartsch,G. (b13)

Viele Tennisspieler bestritten am Samstag das erste Wettspiel seit über einem Jahr. Das war beim Bezirksligaduell von Blau-Weiss Ronsdorf und den zweiten Herren von Blau-Weiss Elberfeld am Samstag nicht anders. Und, wie vermutlich auf allen Plätzen, herrschte eine erwartungsfrohe Stimmung. „Wir alle gehen da sehr euphorisch rein“, versicherte Moritz Christmann, die Nummer zwei der Gastgeber. Und auch wenn für ihn und seine Kollegen die Vorbereitung erst etwas später hatte beginnen können, weil die Plätze am Rädchen noch aufwändig hergerichtet wurden und demzufolge noch nicht jeder Schlag saß, tat das dem sportlichen Wettstreit keinen Abbruch. „Ich bin erst seit zwei Wochen wieder voll im Training, meinte Hendrik Balkenhol, Team-Kapitän von Blau-Weiss. Ziel sei in dieser Saison, in der es anders als in der vergangenen auch wieder Absteiger gibt, in der Liga zu bleiben. „Und Spaß zu haben, nachher noch im Klubhaus zusammen etwas zu essen und zu trinken“, ergänzte der Ronsdorfer Eric Schulze-Berge. Er lieferte sich mit Balkenhol ein enges Match, das - wie vier andere - in den Match-Tiebreak ging. Am Ende hatten die Ronsdorfer beim 7:2-Erfolg die ersten Zähler für den Klassenerhalt gesammelt, die Ehrenpunkte für Elberfeld dabei Ex-WSV-Trainer Stefan Vollmerhausen an Nummer sechs und Lennart Heinz, Sohn von WSV-Teamarzt Tim Heinz, an Nummer vier gemacht.

Von der Terrasse des Klubhauses, wo alle anschließend noch zusammensaßen, hatte den Spielen zuvor auch BWR-Mitglied Jürgen Liesert zugeschaut, der als Sportwart und Wettspielleiter des Tennisbezirks 4 sehr zufrieden ist, dass die Saison - wenn auch sieben Wochen später als üblich - starten konnte. „Der ein oder andere hat damit schon gar nicht mehr gerechnet. Insofern bin ich froh, dass fast genauso viele Mannschaften wie im Vorjahr gemeldet haben.“ Angesichts von mehr als 350 Mannschaften im Bezirk halte sich auch die Zahl der Verlegungswünsche für Spiele, die den Vereinen eingeräumt wurde, um flexibel auf die Corona-Gegebenheiten zu reagieren, in Grenzen. Meist handele es sich dabei um Spiele nach den Sommerferien, die hinzugenommen wurden, um die verspätete Saison regulär zu Ende spielen zu können.

Gut auch, dass in so gut wie allen Städten der Corona-Inzidenzwert unter 50 liege, was bedeute, dass neben der Gastronomie auch die Duschen wieder geöffnet werden können. „Gerade bei Auswärtsspielen sehr wichtig“, wie Tim Kaufmann befand, der bei BWE an Nummer eins aushalf, da die Erste, für die er sonst aufschlägt, noch spielfrei hatte.

In der Zwischenzeit die
Anlage umfassend renoviert

Bei Blau-Weiss Ronsdorf hat man - wie auch anderswo - die Corona-Zwangspause genutzt, um die Anlage umfassend zu renovieren. Sie wurde auch technisch auf den neuesten Stand gebracht, gefördert durch das NRW-Programm Moderne Sportstätten NRW. „Das wäre in dem Umfang in der kurzen Zeit im laufenden Betrieb gar nicht möglich gewesen“, sagt IT-Spezialist Thomas Ehlert, der mit Torsten Rath für die technischen Umbauten auf der Anlage zuständig war. Die verfügt nun über eine elektronische Steuerung, die von Beleuchtung drinnen und draußen, über Platzbewässerung bis hin zum Ein- und Ausfahren der Markise auf der Terrasse per iPad von Klubwirt Bojan Komic bedient werden kann. Ehlert: „Wir haben allein fast 3800 Meter Kabel verlegt.“

Klubwirt Komic hatte kurzfristig ein anderes Problem. „Ich bin in der gesamten Stadt herumgefahren, um Bier zu bekommen“, berichtet er. Kein Wunder, überall richten sich die Gastwirte auf die wieder erlangte Freiheit ein. Seit einer Woche hat Komic das BWR-Klubhaus wieder geöffnet und seitdem bereits eine große Resonanz und eine sehr gelöste Stimmung erlebt.

Da geht es ihm sicher genauso wie vielen Kollegen auf den Tennisanlagen. Komic: „Als sich am Donnerstag das Damenkränzchen bei uns wieder getroffen hat - alle geimpft - hat eine Dame, die schon 92 ist, sich so gefreut, dass sie Tränen in den Augen hatte und uns alle gedrückt hat.“