Das Testspiel des BHC in Düsseldorf unter Corona-Schutzauflagen ist abgesagt Rückschlag für BHC und den Handballsport
Wuppertal · Das Testspiel des BHC am 12. September gegen den Zweitlgisten TuSEM Essen wird nach dem aktuellen Stand vor maximal 300 Zuschauern in Essen stattfinden. Der Bergische HC, die Handball-Bundesliga und die Sportstadt Düsseldorf hatten hingegen ein Konzept mit 2000, 4000 und 6000 Zuschauern für den ISS Dome in Düsseldorf vorgelegt.
Dies untersagt die am 1. September veröffentlichte Corona-Schutzverordnung des Landes NRW, die maximal 300 Zuschauer bei Sportevents erlaubt, ohne dabei zwischen großen Arenen mit mehreren tausend Plätzen oder einfachen Sporthallen zu differenzieren. Andere Indoor-Events mit bis zu 1 000 Teilnehmern können stattfinden. Selbst höhere Zuschauerkapazitäten sind, mit Ausnahme von Sportveranstaltungen, möglich, wenn die Landesregierung NRW zustimmt.
Im Handballsport und bei der Sportstadt Düsseldorf stößt das auf Unverständnis. Andere Bundesländer wie zum Beispiel Sachsen-Anhalt erlaubten bereits Indoor-Sport-Events mit 1000 Zuschauern. Die von der Sportstadt Düsseldorf, der Liqui Moly HBL und der Penny DEL gemeinsam erarbeiteten Hygiene-Konzepte für Indoor-Sport-Events in ISS Dome und Castello wären bei den Pilot-Events erstmals zum Einsatz gekommen und im weiteren Verlauf den Clubs der Indoor-Ligen als Grundlage zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs zur Verfügung gestellt worden. Die Konzepte, die je nach aktuellem pandemischen Level jederzeit in Zuschauerkapazitäten und umzusetzenden Hygiene-Maßnahmen anpassbar sind, finden nun zunächst keinerlei Anwendung.
„Eine Umsetzung mit 300 Zuschauern verfehlt zum einen den Zweck, die Konzepte auf den regulären Ligabetrieb der Clubs der Indoor-Ligen zu projizieren und zum anderen steht der Aufwand der Umsetzung in keinerlei Verhältnis zur Zuschauerkapazität. Aus diesem Grund werden die Handball-Spiele zwischen dem Bergischen HC, TUSEM Essen und dem VfL Gummersbach in deutlich dezimiertem Rahmen in Essen ausgetragen“, heißt es in einer Mitteilung des BHC.
Frank Bohmann, Geschäftsführer Liqui Moly HBL: „Wir benötigen dringend verlässliche Rahmenbedingungen. Die müssen nun einmal von der Politik vorgegeben werden. Dafür ist es jetzt höchste Zeit. Wir werden den Dialog mit der Politik intensiv fortsetzen, um unsere inzwischen wirklich prekäre Lage zu verdeutlichen. Wir sind davon überzeugt, dass unsere detaillierten, aufwendigen Konzepte eine verantwortungsvolle Rückkehr unter Einbeziehung von Zuschauern rechtfertigen. Nur so können wir unseren Geschäften nachgehen. Wir drängen darauf, dass wir die Chance erhalten, uns aus eigener Kraft aus der Krise freizuschwimmen.“
Bastian Becker, Projektleiter der Pilot-Events bei der Sportstadt Düsseldorf: „Die Ernüchterung ist groß. Mit unseren gemeinsam erarbeiteten Konzepten haben wir stets die sich weiterentwickelnden Rahmenbedingungen und Vorgaben der Politik größtenteils sogar übererfüllt. Dass der Sport nun weiterhin außenvorgelassen wird, während andere Veranstaltungen in identischen Venues erste Lockerungen erfahren, ist bitter und für uns nicht nachvollziehbar. Das ist eine ungleiche Behandlung bei gleichem Sachverhalt. Unsere Mühen waren trotzdem nicht vergebens - sobald die Corona-Schutzverordnung es wieder zulässt, sind wir mit unseren Konzepten startklar.“