Titans-Abschied mit Knalleffekt - und eine letzte Chance

Meisterfeier nach dem 3:0 gegen Rumeln im letzten Saisonspiel und weitere Spenden. Entscheidung über 2.-Liga-Lizenz fällt doch erst am heutigen Montag.

Wuppertal. Zu vorgerückter Stunde lösten die Zweitliga-Volleyballer der A!B!C Titans Bergisch am Samstagabend ein Versprechen ein. So hatten sie sich vor Saisonbeginn geschworen, im Falle der Meisterschaft in die Wupper springen zu wollen. Dies setzten Julian Stuhlmann, Toni Mester und ein paar andere Titanen dann auch tatsächlich um.

Damit die Titans nicht „über die Wupper gehen“, brauchen sie noch 18.500 Euro (Stand Sonntagabend. Dann hätte es der Club geschafft, 75.000 Euro durch Sponsorenzusagen und den Dauerkartenverkauf (bis Sonntag knapp 400 Karten) zusammenzubekommen. Die restlichen 25.000 Euro, die zu den 100.000 Euro noch fehlen, damit der Lizenzantrag für die 2. Liga gestellt werden kann (Montag, 24 Uhr, läuft die vom Verband gesetzte Frist ab), würde Titans-Manager Thorsten Westhoff dann beisteuern.

Mit dieser Ankündigung bei der Pressekonferenz nach dem letzten Saisonspiel gegen den Rumelner TV überraschte der Unternehmer Spieler, Zuschauer und selbst Spordirektor Lars Dinglinger — gingen doch alle davon aus, dass mit dieser Partie der vorläufige Schlusspunkt unter das Kapitel Spitzenvolleyball in Wuppertal gesetzt sei. „Das war so nicht besprochen“, sagte Dinglinger dann auch ein wenig verdattert.

Zuvor hatte es beim und nach dem Spiel viele emotionale Momente gegeben. Weinende Spieler, die sich das T-Shirt mit der Aufschrift „Danke für vier tolle Jahre“ überzogen und die ob des drohenden Endes und des Verzichts auf den Erstliga-Aufstieg erst nicht so richtig in Feierlaune kommen wollten, bestimmten die Szene. Freude dann doch, als der Sprecher der Volleyball-Bundesliga, Rüdiger Hein, mit dem Sportausschussvorsitzenden der Stadt, Peter Hartwig, den Meisterpokal an Kapitän Peter Lyck überreichte.

Mit nur vier Minuspunkten beenden die Wuppertaler die Saison. Mit dem 3:0 (25:18, 25:20, 25:20) gegen den Rumelner TV setzten sie vor 350 begeisterungsfähigen Zuschauern sportlich einen starken Schlusspunkt. „Das war eines unserer besten Spiele“, sagte Lyck, der auf eine tolle Zeit in Wuppertal zurückblickt. „Ich bin mit 20 Jahren nach Wuppertal gekommen und hier erwachsen geworden“, sagte er. Der Däne würde gerne bei den Titans bleiben, obwohl ihn im Hinblick auf die Karriere in der Nationalmannschaft ein Wechsel in die erste Liga reizt.

Mehr dazu wird es erst amn heutigen Montag geben. Selten passte die Floskel von der Hoffnung, die zuletzt stirbt, besser.