Tok, Tok und tolle Kämpfe

680 Zuschauer sahen in der Stadthalle den Kampfabend der Red Panthers mit einigen Lokalmatadoren.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Im letzten Kampf des von den Red Panthers ausgerichteten Wettbewerbs um den Platinum Cup in der Historischen Stadthalle ging es nur „Tok, Tok, Tok, Tok“, da kniete Sascha Brinkmann, der Gegner des Schwergewichtsweltmeisters nach K1-Regeln, Vladimir Tok schwer geschlagen kampfunfähig am Boden. 40 Sekunden hatte der gebürtige Russe gebraucht, um seinen noch um einige Kilo schwereren Kontrahenten zunächst mit einem harten linken Kick und dann mit seinen mächtigen Fäusten so zu treffen, dass der Ringrichter beide Arme ausbreitete, um das Ende des ungleichen Kampfes zu signalisieren.

Doch nicht Tok wurde der Preis für den besten Kämpfer des Abends zuerkannt, sondern Denis Wosik, (Aramani Palace), der mit seiner Unerbittlichkeit an den Box-Weltmeister Gennadi Golovkin erinnert und für seinen Punktsieg über Haris Biber zu recht von der siebenköpfigen Jury mit dem Platinum-Cup ausgezeichnet wurde.

Toks Blitzsieg war vor insgesamt 680 Zuschauern in der Stadthalle der eindrucksvolle Abschluss eines Abends mit 15 Kämpfen, von denen die meisten jedoch auf des Messers Schneide standen und bis auf den schweren Knockout des BSU-Fighters Abdulay Mohsen durch die Punktrichter entschieden werden mussten.

Angie Mathea nach ihrem Unentscheiden gegen Seren Ucak

So das Remis der jungen Polizistin Angie Mathea (Red Panthers), die allerdings in der ersten Runde vom aggressiven Vorgehen ihrer Gegnerin Seren Ucak überrascht wurde und sich nur mit Klammern zu helfen wusste. Nach mahnenden Worten des Trainer Mustafa Erol und Lutz Neukirchen besann sie sich dann auf eigene Fähigkeiten, setzte gegen die Rechtsauslegerin Fußtechniken und Schlagkombinationen ein. In dieser Phase wurde sie nur von ihrer eigenen Haarpracht gestört, als sich ihre Zöpfe lösten und in der Ecke Flechttechniken gefragt waren. Im dritten Durchgang gab es durchweg eine dominante Kampfführung von Mathea, so dass das Unentschieden ein gerechtes Ergebnis war. „Ich habe die erste Runde verschlafen“, meinte Angie Mathea nachher selbstkritisch.

Eine andere „Pantherin“, die 17 Jahre alte gebürtige Marokkanerin Kathie El Garmoaui hatte es mit der erfahrenen Italienerin Emily Milia zu tun, deren Angriffe sie in der ersten Runde mit guten Kontern beantwortete. In der zweiten Runde klares Übergewicht der Wuppertaler Schülerin, die die Gegnerin mehrfach hart am Kopf traf. Von der begeistert mitgehenden Kulisse animiert, gingen beide Kämpferinnen an ihr Limit, wobei Kathie El Garmoaui sichtlich besser disponiert war, so dass das Unentschieden mit etlichen Pfiffen quittiert wurde. „Für mich hat Kathie klar gewonnen“, ärgerte sich Trainer und Studioleiter Mustafa Erol.

Unstrittig war jedoch die Punktniederlage des für Oberhausen startenden Rotter Jungen Matthias Jaskola. Trotz glänzender Vorbereitung und totaler Fitness: Arian Sadikovic verfügte über die überlegene Physis und gewann knapp, aber verdient, während sich Darko Knezevic (Red Panthers) nach einem farbigen Kampf mit einem Unentschieden zufrieden geben musste. Jurie Papusa (Red Panthers) machte seiner Ecke mit einem klaren Punktsieg gegen Chris Obinago Freude.

Der gesamte Kampfabend konnte einschließlich der gelungenen Show-Acts des brasilianischen Temperamentsbündels Fabiana Gamma und der artistischen Natascha Schickerling überzeugen. Und die Veranstalter wurden durch eine ansprechende Kulisse belohnt, wobei sich de Zuspruch im Verlauf des Abends steigerte.