Volleyball Top-Volleyball zurück in Wuppertal

Erstligist Solingen Volleys spielt am 26. Februar in der Bayer-Halle gegen Meister Berlin.

Foto: Uwe  Schinkel

Wuppertal. Wuppertaler Volleyball-Fans erinnern sich noch heute an den 17. Oktober 2009: An diesem Tag feierten die neu gegründeten Wuppertal Titans nicht nur ihren ersten Bundesliga-Sieg, sondern sorgten mit dem 3:2 gegen den SSC Berlin in der Bayer-Halle auch für eine faustdicke Überraschung. Denn der SSC, der seit 2011 den Namen Berlin Recycling Volleys trägt, feierte insgesamt sieben deutsche Meistertitel. Und genau dieser Verein, aktuell nicht nur Meister, sondern auch deutscher und europäischer Pokalsieger, wird am Sonntag, 26. Februar (14.30 Uhr), erneut in Sonnborn zu Gast sein. Dann kommen die Gastgeber allerdings nicht aus Wuppertal, sondern aus Solingen.

Der Aufsteiger, der mit nur einem Sieg aus 14 Spielen auf dem letzten Tabellenplatz steht, hat sich entschieden, das letzte Heimspiel vor den Pre-Playoffs in der Nachbarstadt auszutragen. „Gegen die Übermannschaft der vergangenen Jahre wollen wir der gesamten Bergischen Region etwas Besonderes bieten und Werbung für guten Volleyball-Sport machen“, sagt der Manager der Solinger, Helmut Weissenbach. „Die Bayer-Halle liegt für uns logistisch optimal und ist die perfekte Nahtstelle zwischen Wuppertal, Solingen und Remscheid.“ Gemeinsam mit den Wuppertaler Sponsoren „Fliesen Kollwitz“ und „Der Schlafraum“ soll ein Event auf die Beine gestellt werden, das zudem als Live-Spiel mit vier Kameras und Kommentar auf sportdeutschland.tv zu sehen sein wird. Um möglichst viele der 2300 Plätze zu füllen, gibt es unter anderem Aktionen mit Wuppertaler Schulen. Zwei Titans-Spieler, die beim Sieg über Berlin 2009 dabei waren, tragen heute das Trikot der Solingen Volleys: Außenangreifer Oliver Gies und Mittelblocker Toni Mester. „Ich freue mich, in die Bayer-Halle zurückzukehren und bin gespannt, wie viele Zuschauer wir mobilisieren können“, sagt Gies. Der 31-Jährige hat von 2008 bis 2010 für die Titans gespielt. In seiner dritten Saison in Solingen ist der eigentlich spielende Co-Trainer und Kapitän zum Chef-Coach aufgestiegen.

Der Grund: Im Dezember wurde der niederländische Trainer Arno van Solkema nach acht Niederlagen entlassen. Seitdem bildet A-Trainer Gies gemeinsam mit Co-Trainer Justin Wolff, erst 24 Jahre alt, und dem erstligaerfahrenen Zuspieler Huib den Boer ein Trainer-Trio. Diese ungewöhnliche Konstellation durfte in ihrem zweiten Spiel den ersten - und bislang einzigen - Sieg feiern. Nach der Meistersaison in der 2. Liga sind die Volleys mit dem Ziel die „Großen zu ärgern“ in das Abenteuer Bundesliga gestartet. Dabei müssen sie mit einem vergleichsweise geringen Etat (270 000 Euro im Vergleich zu 1,5 Millionen der BR Volleys) auskommen und können sich - mit Ausnahme des 19-jährigen Talents Christoph Marks - keine Profis leisten. Die meisten Spieler studieren, zwei arbeiten. Dazu zählt auch Toni Mester, der als Vermögensberater tätig ist. Der 27-Jährige kommt eigentlich aus Stralsund an der Ostsee, wohnt aber seit 2009 in Wuppertal. Er war bei den Titans, hat nebenbei studiert, später seine Ausbildung gemacht und hier auch seine Frau Canan, ebenfalls Volleyballerin, kennengelernt. Von 2009 bis 2012 spielte er für die Titans in der 1. und 2. Liga, 2013/2014 dann noch für Bayer in der Regionalliga. Der 1,97 Meter große Mittelblocker freut sich darüber, wieder in Sonnborn spielen zu dürfen und zu Fuß zur Halle zu gehen, denn er wohnt gerade einmal 200 Meter Luftlinie entfernt. Mester: „Das Spiel ist Gesprächsstoff in der Nachbarschaft. Viele ehemalige Sponsoren und Fanclub-Mitglieder freuen sich, endlich wieder Bundesliga-Volleyball zu sehen.“