Rollhockey-Bundesliga Torwart Geisler rettet den Cronenberger Löwen die Tabellenführung
Wuppertal · Kurioser Verlauf der Partie gegen Recklinghausen mit ein paar Knalleffekten. Cats überrollen Nachbar Moskitos.
Herren-Bundesliga, RSC Cronenberg – RHC Recklinghausen 8:1 (1:1). RSC-Trainer Jordi Molet wusste, bei wem er sich nach Abpfiff zuerst zu bedanken hatte: Das Endergebnis ließ erst einmal nicht vermuten, dass Torwart Leon Geisler der Vater des am Ende klaren Erfolgs war, mit dem der RSC seine Tabellenführung gegenüber den weiter punktgleichen Düsseldorfern um drei Tore ausbaute. Als das Spiel kurz nach der Pause erst 2:1 für den RSC stand und die Gastgeber nacheinander zwei Mal eine Blaue Karte kassierten, parierte der Nationaltorhüter jeweils den fälligen Strafstoß und entschärfte mehrfach weitere brenzlige Situationen in überragender Manier.
Es war nur eine von vielen Geschichten einer Partie, in der der RSC erst nach dem 3:1 durch Lucas Seidler neun Minuten vor dem Ende den Widerstand des von Christoph Rindfleisch angeführten Tabellen-Vorletzten gebrochen hatte. Die erste schrieb Nico Morovic bereits vor dem Anpfiff. Eigentlich sollte es sein erstes Spiel nach gut einem Jahr mit Knie-OP werden. Doch beim Warmspielen bekam er unglücklich einen abgefälschten Ball ab und musste mit Nasenbeinbruch ins Krankenhaus. Zwar erzielte Thomas Köhler aus dem Gewühl heraus bereits nach einer Minute die Führung, doch danach vergaben die spielerisch klar überlegenen Löwen beste Chancen und kassierten durch einen Schuss von Christoph Rindfleisch das 1:1. Der Ball war leicht abgefälscht, so dass Geisler überrascht wurde. „Das war unnötig“, kommentierte Molet nachher, dass sein Team durch die schlechte Chancenverwertung, den Gegner stark gemacht hatte. Daran änderte auch das 2:1 durch Adrian Börkei kurz nach der Pause zunächst nichts. Bruder Aaron, der unter der Woche krank gewesen war und eigentlich nicht eingesetzt werden sollte, zog nun die Rollschuhe des nach seinem Handbruch noch länger ausfallenden Tim Drübert an und sollte mithelfen, die unerwartet komplizierte Partie in richtige Bahnen zu lenken. Er erzielte später noch zwei Treffer. Das Tor des Tages schoss aber Youngster Finn Ullrich (19), der am Ende eingewechselt wurde, nach schönem Sololauf ganz abgezockt mit der Rückhand. Tolle Geschichte, ebenso wie die von Tobias Wilke, der sich und seinem Team an seinem 18. Geburtstag mit dem 6:2 per Penalty ein schönes Geschenk machte. Die leider nur wenigen Zuschauer in der Alfred-Henckels-Halle durften sich bestens unterhalten fühlen.
RSC: Geisler, Modrzewski – Köhler (1), Bernadowitz, Trimborn, Adrian Börkei (2), Ullrich (1), Seidler (1), Aaron Börkei (2), Wilke (1)
Damen-Bundesliga, RSC Cronenberg – SC Moskitos Wuppertal 11:2 (5:0). Auch die Cats konnten mit einem hohen Sieg ihre Tabellenführung ausbauen und taten sich gegen den Orts-Nachbarn deutlich leichter, als von Trainerin Maren Wichardt im Vorfeld erwartet. Weil sie ansonsten nur vier einsatzfähige Feldspielerinnen hatten, stellte Wichardt sich selbst noch einmal für ein paar Minuten zur Verfügung. Zahlenmäßig waren da sogar die Moskitos besser aufgestellt, wobei die Gastspielerinnen aus Ostdeutschland Freya Müller und Amelie Franke erst einmal, beziehungsweise noch gar nicht mit dem Team gespielt und trainiert hatten. Anders als im Pokalspiel kurz vor Weihnachten, das mühevoll mit 5:1 an den RSC gegangen war, brachen die Gastgeberinnen diesmal durch vier schnelle Tore früh den Widerstand der Moskitos. Hervortun konnte sich mit sechs Treffern Nina Necke. Wichardt: „Sie hat Verantwortung übernommen und bewiesen, dass sie mehr kann, als sie so häufig zeigt, wenn sie sich vielleicht zu sehr auf andere verlässt.“ Die Ehrentreffer für die Gäste erzielten die Schwestern Tabea und Naomi Lückenhaus kurz nach der Pause zum 1:6 und 2:6-Zwischenstand, ehe die Cats ihren Torreigen fortsetzten. „Wir hatten uns viel vorgenommen, zumal wir wussten, dass bei Cronenberg Spielerinnen fehlten, aber es war einfach nicht unser Tag“, so Tabea Lückenhaus. Nächste Woche in Calenberg wolle man versuchen, es besser zu machen. Der RSC ist dann spielfrei und hofft in zwei Wochen im Spitzenspiel gegen Calenberg zumindest Lea Seidler (Nase gebrochen) wieder einsetzen zu können.
RSC: Immer, Gouder de Beaureegard - Bücheler (2), Grusenick, Necke (6), Mezzo (2), Wichardt (1).
Moskitos: K. Stöckmann, L. Spiecker – L. Kahmann, N. Lückenhaus (1), T. Lückenhaus (1), J. Stöckmann, Müller, Franke