Triathlon: „Dicke Arme“ im Burgholz
Der Sparda Cross kam erneut toll bei den Teilnehmern an. Die gingen an ihre körperlichen Grenzen.
Wuppertal. Es war erst die dritte Auflage, aber der Sparda Cross Triathlon auf Küllenhahn ist eine absolute Bereicherung der Wuppertaler Sportszene. Angeführt von Cheforganisator "Didi" Fickert hatte der Tri-Club Wuppertal mit seinen 162 Mitgliedern die Veranstaltung wieder mustergültig vorbereitet.
Allerdings gab es in diesem Jahr auch den ersten etwas schwereren Unfall. Eine Teilnehmerin stürzte auf der Radstrecke und brach sich das Schlüsselbein. Die medizinische Versorgung verlief aber perfekt.
Die Teilnehmer des sogenannten Rookie-Projekts (Triathlon-Einsteiger, die vom Tri Club professionell auf ihren ersten Wettkampf vorbereitet wurden) blieben von Unfällen verschont, mussten allerdings bereits vor dem Start Federn lassen. Während Detlef Stenzel (54) und Michael Wefers (44) krankheitsbedingt passen mussten, schlug sich das verbliebene Quartett prächtig.
Lea Mentgen (26) strahlte trotz Erschöpfung, als sie erst an der Sambaband und dann durch das Spalier der VSTV-Cheerleaderinnen ins Ziel lief. Kerstin Lepique (45) war stolz, dass sie die Radstrecke ohne Unfall gemeistert hatte. "Im Training bin ich jedes Mal gestürzt. Aber das war auch meistens abends nach Arbeit und Familie. Da war ich nicht so frisch wie heute", sagte sie.
Tatjana Köneke (41) ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Auch nicht durch ihre durchnässten Joggingschuhe, die sie beim Radfahren und Laufen trug. "Ich hatte irgendwann den Eindruck, dass die Schuhe tonnenschwer sind." Als dreifache Mutter hatte sie auch noch ihr Handy mit dabei. "Falls zuhause mal was sein sollte", schmunzelte sie.
Und tatsächlich riefen ihre Kinder zwischendurch mal an. Wenn das kein Familiensinn ist. An der Strecke von seiner Familie angefeuert wurde Tim Buber (28), der dann aber auch froh war, als die Strapazen ein Ende hatten. "Hauptsache im Ziel", schnaufte er.
Nachdem er im Wasser und auf dem Rad (seiner stärksten Disziplin) richtig Gas gegeben hatte, war der Fünf-Kilometer-Lauf ein einziger Kampf. "Ich habe so geschnauft, dass der Läufer vor mir immer merkte, wie weit ich hinter ihm war. Aber es hat trotzdem riesigen Spaß gemacht", sagte der Rookie.
Auch Lokalprominenz war am Start, wie zum Beispiel Arne Lawrenz, der Tierarzt des Wuppertaler Zoos, und die ehemalige Basketball-Bundesligaspielerin Maren Schiller. Sogar ein WM- und Olympia-Silbermedaillengewinner ließ sich nicht lumpen.
Der ehemalige Wuppertaler Weltklasseschwimmer Mitja Zastrow kraulte die 750 Meter in exakt neun Minuten und brachte die Staffel "Dicke Arme" in Führung. Doch seine beiden Teamkollegen kamen nicht ganz an das Olympia-Niveau heran und mussten sich am Ende mit Rang drei begnügen.
An der Radstrecke sorgte eine Frau ganz besonders für Furore. Bettina Treibert, immerhin bereits 49 Jahre alt, ließ an den Anstiegen die komplette männliche Konkurrenz regelrecht stehen. "Eigentlich komme ich vom Berglaufen. Deswegen gefällt mir diese anspruchsvolle Strecke auch besonders", meinte sie.
Spaß auf der Radstrecke hatte auch Stefan Knipping, der eine gelbe Quietsche-Ente als Klingelersatz am Lenker montiert hatte und diese auch regelmäßig einsetzte. Trotz aller Freude über einen gelungenen Wettkampftag gab es allerdings noch einen faden Beigeschmack.
Ein kompletter Karton mit hochwertigen Finisher-T-Shirts im Wert von mehreren hundert Euro wurde geklaut. Für alle Sportler, die am Sonntag deswegen leer ausgingen, wurden T-Shirts nachbestellt.