TV Beyeröhde gelingt fast alles
Nach dem überzeugenden 43:28-Heimsieg gegen Trier, kletterten die Handballerinnen über Nacht auf Platz zwei der zweiten Liga.
Nicht wenige Fans der Beyeröhder Handballgirls werden am Samstagabend die Tabelle der 2. Bundesliga abfotografiert und sich an glorreiche Zeiten erinnert gefühlt haben. Nach dem 43:28 (21:10)-Sieg über die DJK/MJC Trier gelang den Damen des TV Beyeröhde im ersten Heimspiel der Rückrunde nicht nur ein Kantersieg. Durch die Niederlage der Kurpfalz-Bären und den späten Sonntagseinsatz von Mainz und Union Halle-Neustadt sprangen die Wuppertalerinnen für eine Nacht sogar auf den zweiten Tabellenplatz, der den Aufstieg mit sich bringen würde.
„Es war einer dieser Tage, an dem es einfach lief“, sagte TVB-Coach Martin Schwarzwald, der die aktuelle Tabellensituation natürlich nicht überbewerten wollte. „Im Gegensatz zum Nürtingen-Spiel, in dem wir nach einer ähnlich deutlichen Führung nur 27:20 gewannen, ist es uns diesmal gelungen, nicht nachzulassen und die Führung weiter auszubauen“, sagte der A-Lizenzanwärter und freute sich über die Konsequenz seiner Schützlinge. Nicht wenige fragten sich, wie die Langerfelderinnen gegen diese Trierer Truppe im Hinspiel einen Punkt hatte abgeben können.
Wie vor knapp zwei Monaten, als der TVB sich ein 31:31-Remis erkämpft hatte, kamen die Gastgeberinnen am Samstag gut in die Partie. In Trier hatte der TVB die Aktionen der „Miezen“, auf die sie im Vorfeld hingewiesen wurden, nicht verhindern können. In der Buschenburg gelang es ihnen dagegen exzellent, den Trierer Angriff zu verhindern und selbst schnell umzuschalten. Dabei stachen Melina Fabisch und Pia Adams mit ihrer Effektivität aus einem guten TVB-Team noch heraus. Gemeinsam erzielten sie 22 Treffer bei nur sechs Fehlwürfen.
Ein Sonderlob von Schwarzwald bekamen aber auch Anna-Lena Tomlik für ihre Deckungsorganisation und Ramona „Rambo“ Ruthenbeck, die auf Linksaußen die kranke Michelle Stefes vertrat. „Ich weiß ja, dass sie gerne im Rückraum spielt“, sagte Schwarzwald über die effektivste Siebenmeterschützin der Liga (37 von 44 Strafwürfen verwandelt), die sich in den Dienst der Mannschaft stellte. „So könnte ich zu jeder etwas Positives erzählen“, erklärte Schwarzwald, der im zweiten Durchgang einigen seiner Spielerinnen Pausen, anderen wieder mehr Spielzeit gönnte und viel wechselte. Auch die in dieser Woche zum TVB gewechselte junge Joyce Roeske kam in den letzten Minuten zum Einsatz und feierte mit zwei Treffern einen gelungenen Einstand.
„Wenn ich nach einem Makel suchen müsste“, sagte der Coach, „waren es nur Kleinigkeiten in der Deckungsweise der zweiten Hälfte.“ Zu oft kam der Altmeister, der mit einer zweiten Kreisläuferin agierte, am Kreis zum Wurf. Da hatte die gute Jenny Weste, die im zweiten Durchgang zwischen den Pfosten stand, oft keine Chance.
Aber allzu viel wollte an diesem Abend niemand meckern. Dazu war der Blick auf die Tabelle einfach zu erfreulich.