Handball TVB kann Favorit Solingen im Derby nur ein wenig ärgern
Wie im Hinspiel mussten sich die Zweitliga-Handballerinnen des TVB Wuppertal am Samstag auch im Rückspiel des Bergischen Derbys beim HSV Solingen-Gräfrath mit 30:34 (13:17) geschlagen geben. In einer gutklassigen Partie zeigten die Wuppertalerinnen gegen den Favoriten dabei eine durchaus respektable Leistung und waren - anders als im Hinspiel - nicht chancenlos. Lediglich in den zehn Minuten vor der Pause verlor die Mannschaft von Trainer Dominik Schlechter beim 11:9 ihre Linie und ließ die Klingenstädterinnen davonziehen.
Dabei hatten die Gäste selbst die Chance gehabt, den kleinen Vorsprung auszubauen. Eine ausgeglichene gestaltete zweite Halbzeit reichte dann nicht mehr, um die Gastgeberinnen ernsthaft zu gefährden. „Nach dem Spiel am Mittwoch hat sich die Mannschaft erneut sehr gut präsentiert. Die Konstanz und Konzentration gingen im Gegensatz zu den jüngsten beiden Spielen diesmal vor der Pause verloren“, sagte Schlechter. In der 2. Liga werde so etwas halt bestraft. Erst recht von einer Mannschaft, wie der des HSV.
Beide Mannschaften
machen viel Tempo
„Auf ein leichtes Spiel hatten wir uns ohnehin nicht eingestellt. Man sieht der Wuppertaler Mannschaft die Entwicklung an“, sprach Solingens Trainerin Kerstin Reckentäler von einem erwartet guten Derby. Das spricht für die Einsatzbereitschaft der beiden Teams, die durch technische Fehler zwar verpassten, früher für Klarheit zu sorgen (Solingen) oder ein besseres Ergebnis zu erzielen (Wuppertal). Allerdings wussten beide Teams über 60 Minuten mit Tempo zu gefallen und schenkten sich gegenseitig nichts, erfreulicherweise ohne dabei die Grenzen der Fairness zu überschreiten.
Entscheidend war sicherlich auch, dass Solingens Trainerin Kerstin Reckenthäler die Breite ihres Kaders ausnutzen konnte. Diese Auswahl ist bei den Wuppertalerinnen aktuell nicht vorhanden. „Die Mannschaft kämpft klasse. Aber gerade in Bremen, in Lintfort und auch heute sieht man, dass uns die verletzten Jule Kürten und besonders Michi Stefes mit ihrer Erfahrung auf, aber auch neben der Platte fehlt“, sagte TVB-Chef Norbert Koch.
Duell der Torjägerinnen geht knapp an Vanessa Brandt
Lina Hovenjürgen, die unter der Woche von Schlechters Ex-Klub PSV Recklinghausen zum TVB gewechselt war, wurde vom 30-jährigen noch weitestgehend geschont, kam nur zu wenigen Einsatzminuten. „Lina hat durch den Saisonabbruch der 3.Liga schon länger nicht trainieren dürfen. Daher dürfen wir sie nicht sofort überdrehen“, sagte Schlechter.
Neben dem bergischen Team-Vergleich stand auch das Duell der beiden Top-Torschützinnen Vanessa Brandt (104 Treffer) und Ramona Ruthenbeck (101) im Zentrum des Interesses. Auch hier konnte sich die HSV-Werferin Brandt mit 13Treffern knapp gegen Beyeröhdes Dauerbrennerin Ruthenbeck (12) durchsetzen.