Krisenstabsleiter will keine Lockerungen Nur Hagen und Höxter haben schlechtere Werte als Wuppertal
Wuppertal · Wuppertal hat am Mittwoch nach Hagen und Höxter den dritthöchsten Inzidenzwert in NRW aufgewiesen. Wuppertaler Krisenstabsleiter warnt vor weitreichenden Lockerungen.
Wuppertal wies am Mittwoch nach Hagen und Höxter den dritthöchsten Inzidenzwert in Nordrhein-Westfalen auf. Der Inzidenzwert ist die Zahl der Personen, die innerhalb von sieben Tagen bezogen auf 100 000 Einwohner positiv getestet werden. In Wuppertal lag der Inzidenzwert am Mittwoch bei 112,68, das entspricht exakt 400 Fällen innerhalb der vergangenen sieben Tage.
„Trotz dieses Wertes sind keine zusätzlichen Auflagen geplant. Wir wollen die Entwicklung des Inzidenzwertes noch ein paar Tage beobachten. Ich hoffe, dass es beim nächsten Treffen zwischen der Bundeskanzlerin und den Ministerpräsidenten der Länder zu keinen weitreichenden Lockerungen der Corona-Schutzauflagen kommt“, sagt Johannes Slawig, Leiter des Wuppertaler Krisenstabes. Weitere Verschärfungen der Auflagen seien in Wuppertal kaum noch möglich, da fast alle Optionen bereits ausgeschöpft seien.
Angesichts anhaltend hoher Infektionszahlen hatte die Stadt Wuppertal mit Erlaubnis des Landes bereits eine Kontaktbeschränkung für den privaten Bereich erlassen. Demnach dürfen private Zusammenkünfte innerhalb einer Wohnung mit einem weiteren Hausstand, jedoch mit höchstens fünf Teilnehmern stattfinden. Kinder bis zu einem Alter von 14 Jahren werden nicht mitgezählt.
„Ausgangsbeschränkungen könnten ein weiteres Thema sein - dass muss man unvoreingenommen diskutieren, wenn sich die Lage nicht bessern sollte“, so Slawig. Zunächst aber sei Geduld gefragt, denn man dürfe die Akzeptanz der Bevölkerung nicht zu sehr belasten.
Warum die Zahl der Infektionen in Wuppertal höher liegt als in fast allen anderen Städten und Landkreisen in NRW, für diese Frage hat der Wuppertaler Krisenstab noch keine schlüssige Antwort. „Wir wissen nur, dass der private Bereich eine wichtige Rolle bei der Verbreitung des Virus spielt, aber es ergibt sich ein diffuses Bild“, so Slawig. Spekulationen, wonach Wuppertal als bedeutender Klinikstandort auch zahlreiche Infizierte aus der Nachbarschaft in seiner Statistik führen könne, weist Johannes Slawig zurück. Dabei handele es sich lediglich um Einzelfälle, mit denen der vergleichbar hohe Inzidenzwert in Wuppertal nicht erklärt werden könne. Registriert wird jede Infektion an dem Ort, wo der erste Befund vorgelegen hat.