Spende Handwerkerschaft spendet 100 000 Euro an Friseure

Wuppertal · Die Kreishandwerkerschaft Solingen-Wuppertal unterstützt die von der Corona-Pandemie besonders stark betroffenen Handwerksbetriebe mit einer Spende von insgesamt 100 000 Euro. Arnd Krüger spricht von einer Solidaritätsaktion der Handwerkerschaft.

Vom zweiten Lockdown sind die Friseurbetriebe besonders hart betroffen. Lokale Handwerker zeigen sich nun solidarisch.

Foto: dpa/Henning Kaiser

„Wir haben die Idee innerhalb von sieben Tagen umsetzen können. Jedes unserer Mitgliedsunternehmen hat 100 Euro gespendet. So können wir rund 65 inhabergeführte Betriebe und deren Mitarbeiter mit jeweils 1500 Euro unterstützen, wenn diese Hilfe erwünscht ist“, sagt Arnd Krüger.

Die Aktion
soll Mut machen

Die Idee sei innerhalb von sieben Tagen umgesetzt worden, nachdem alle Obermeister und die Vorstände der Handwerkerschaft sie befürwortet hätten. „Wir wollen mit der Aktion Mut machen, das ist ein Pflaster für die Seele. Die Handwerker leben den Solidaritätsgedanken und wir sagen damit den Politikern, dass sie besser werden müssen und schnellere Hilfe für die betroffenen Betriebe dringend erforderlich ist“, so Arnd Krüger. Viele Bau- und Ausbaugewerke seien bei guter Auftragslage bisher gut durch die Corona-Krise gekommen.

„Es gibt aber eine starke Unwucht. Die Friseursalons sind keine Gewinnmaschinen, und für die Mitarbeiter sind wegfallende Trinkgelder neben der Sorge um den Job ein zusätzliches Problem. Sorgen haben auch viele Kfz-Werkstätten oder Handwerksbetriebe, die nicht gut online aufgestellt sind“, beschreibt Arnd Krüger die Stimmung in der Handwerkerschaft. Die von Finanzminister Olaf Scholz angekündigte Bazooka zur Unterstützung der heimischen Betriebe habe bisher noch keine Wirkung gezeigt.

In einer Mitteilung der Kreishandwerkerschaft heißt es: „Die Friseurbetriebe sind ohne Einnahmen. Staatliche Hilfen kommen, wenn überhaupt, schleppend. So kann die Überbrückungshilfe III derzeit immer noch nicht beantragt werden. Sie erfordern zudem hohen bürokratischen Aufwand, Förderbedingungen werden nahezu regelmäßig stillschweigend verändert.“ Da die Kosten der Betriebe weiterlaufen, seien die Rücklagen aufgebraucht. Es gehe um die nackte Existenz. ab