Schulschwimmen Uni-Professor Stemper betont sozialen Aspekt
Wuppertal · Generell gebe es nicht immer mehr Nichtschwimmer.
Dass dem Thema Schwimmenlernen nun auch in der Landespolitik größerer Wert beigemessen zu werden scheint, begrüßt Professor Dr. Theodor Stemper von der Bergischen Universität Wuppertal. Dass die DLRG dazu mit ihren „alljährlichen“ Alarmmeldungen einen Beitrag geleistet haben könnte, entspreche durchaus deren Aufgabe. Wissenschaftlich erhärtet sei jedoch nicht, dass der Anteil der Nichtschwimmer stetig steige, merkt der Sportwissenschaftler an. „Das ist stets im Sommer die gleiche Meldung. Wir haben in den vergangenen Jahren in Wuppertal, Düsseldorf, Hilden und Ratingen Studien angestellt, aus denen sich aber nicht ablesen lässt, dass die Schwimmfähigkeit zurückgeht.“ Eindeutig sei dagegen der soziale Gradient. „In gut situierten Gegenden können alle Kinder schwimmen.“ In Bezirken mit vorwiegend sozial schwacher Klientel, vor allem innerhalb der Städte, sehe das anders aus. Die Untersuchungen hätten auch die große Bedeutung von privaten Schwimmkursen und Vereinen ergeben. Rund die Hälfte der Befragten hätte dort schwimmen gelernt, nur 17 Prozent in der Schule, der Rest mit Familie oder Freunden.
Eine generelle Knappheit der Wasserflächen sehe er nicht, so Professor Stemper. In unserer Region gebe es neben Hallen- und Freibäder auch Seen, die man im Sommer nutzen könne. gh