Uni-Rennen: Profis kontrollieren das Feld

Radsport: Im Hauptrennen rund um die Uni siegt Michael Schweizer vor Matthias Bertling.

Wuppertal. Nach einem spannenden Rennverlauf ließ sich der über das ganze Gesicht strahlende Berufsfahrer Michael Schweizer (Nutrixxion Sparkasse) als verdienter Sieger im Rennen der Elite KT/A/B über 103,5 Kilometer feiern. Mit 40 Sekunden Vorsprung fuhr Schweizer vor Matthias Bertling (Team Kuota Indeland), dem aktivsten Fahrer des Tages, über die Ziellinie. Weitere 20 Sekunden später kam das geschlagene Feld ins Ziel.

Für Schweizer und seine Konkurrenten war es ein anstrengender, für das Publikum ein sehr unterhaltsamer Samstagnachmittag. In dem international besetzten Feld (108 Fahrer) versuchten einige Teilnehmer ihr Glück, doch vor allem Bertling spielte vor seiner gemeinsamen Flucht mit Schweizer immer wieder Feuerwehrmann. Fast machtlos schienen er und das Hauptfeld jedoch zu sein, als Adrian Hense (Hürtgenwald, späterer 12.) über eine Minute Vorsprung herausfuhr. Doch auch dieser Versuch scheiterte letztendlich, weil sich die Verfolger noch einig wurden und Hense nach zwei Dritteln des Rennens "schluckten".

Matthias Bertlings Einschätzung schien sich zu bewahrheiten, denn der Kämpfertyp, der bereits vor drei Jahren das Juniorenrennen gewonnen hatte, wusste schon vor dem Start: "Hier fällt die Entscheidung immer erst in den letzten zehn Runden." Andere Hoffnungen und Erwartungen erfüllten sich nicht. Vorjahressieger Robert Sydlik (Endspurt 08) leistete ausschließlich Verfolgerarbeit und musste sich mit Platz20 begnügen. Frank Wagner (Seven Stones) ging mit frischen Sturzwunden an den Start, hielt sich entsprechend zurück und beendete das Rennen als 19. Sein Kollege Thomas Bontenackels erreichte Rang fünf.

Die Wuppertaler Tobias und Sebastian Sydlik trugen mit diversen Attacken zum unruhigen Rennverlauf bei, gingen am Ende aber leer aus. Nick Runia (Düren), dem alleine wegen seines Äußeren die Mädchenherzen zufliegen, erzielte neben anonym gespendeten Sympathieprämien auch sportlich ersprintete Geldpreise. Der Wuppertaler Keke Dörnbach beendete das Rennen völlig emotionslos als letzter Fahrer, der die Ziellinie überfuhr. Christian Plessing (Bad Hersfeld) war im Vorjahr der glückliche Gewinner bei den C-Amateuren und errang am Samstag im Eliterennen Platz sieben. Auch bei den Senioren gab es aus Wuppertaler Sicht kein Spitzenergebnis. Achim Janke (Endspurt) musste aus dem Feld heraus mit ansehen, wie sich um den frisch gekürten Deutschen Meister Heinz Häusler (TeamME) eine achtköpfige Spitzengruppe bildete. Janke selbst spekulierte auf einen Platz unter den ersten Zehn, attackierte drei Kilometer vor dem Ende und musste kurz vor dem Ziel doch noch drei Mitstreiter vorbei lassen. Richtig freuen konnte sich Achim Janke über Rang zwölf nicht. Das Rennen gewann Häusler im Sprint der Ausreißer. "Das Meistertrikot verpflichtet, manche schauen auf mich und reagieren nur", sagte der Mettmanner, der auch den Hattinger Marek Maluszcak (Fünfter) auf der ansteigenden Zielgeraden abschütteln konnte.