Handball-Bundesliga Verletzungspech wirft „Maxi“ nicht um

Maximilian Hermann vom Bergischen HC hat bisher alle Rückschläge gut verkraftet.

Wuppertal. Mit blutunterlaufenem linken Auge und Gips auf der Nase wird Maximilian Hermann heute in der Uni-Halle neben der Auswechselbank Platz nehmen. Der Bruch der Augenhöhle und des Nasenbeins, die er sich eine Woche zuvor beim Testspiel mit Österreich gegen Tschechien zugezogen hat, werden den Halbrechten des Bergischen HC dann sicher weniger schmerzen, als das Gefühl, seinen Handballern in einem wichtigen Spiel (19 Uhr Anwurf gegen Leipzig) mal wieder nicht helfen zu können.

Seit drei Jahren ist er beim BHC, hat sich zum Abwehrchef und Leistungsträger entwickelt, allerdings immer wieder verletzungsbedingte Rückschläge eingesteckt. Im Hinspiel gegen Leipzig musste er schon nach fünf Minuten mit Riss des Syndesmosebandes im Fuß ’raus, konnte erst im Februar wieder spielen. In den ersten beiden Jahren beim BHC war seine Wurfschulter sozusagen zur Achillesferse geworden. Als er 2013 aus Tirol zu BHC gekommen war, stellte sich heraus, dass eine vorherige Operation nicht das gewünschte Ergebnis gebracht hatte. Sogar die Karriere stand in Frage. Mit intensiver Reha bekam man das Problem, das in der Endphase der ver- gangen Saison noch einmal akut wurde, in den Griff.

„Man denkt schon mal darüber nach, ob man das Pech abonniert hat, aber das bringt nichts. Ich will einfach nur wieder spielen“, sagt Maximilian Hermann und hofft, dass es diesmal nur eine kurze Auszeit sein wird. „Nächste Woche kommt der Gips ab, dann bespreche ich mit den Ärzten, wie es weitergeht“, sagt „Maxi“, wie alle ihn nennen. Für Trainer Sebastian Hinze ist der Österreicher trotz seiner erst 24 Jahre ein zentraler Mann. „Vielleicht können wir ihm danach eine Maske verpassen, damit er schon mal wieder mittrainieren kann“, sagt Hinze. Ob es dann für das Pokalhalbfinale am 30. April gegen Magdeburg reiche, bleibe abzuwarten.

„Das wäre natürlich super“, sagt Maximilian Hermann. Moralisch wird er von Freundin Carla und Zwillingsbruder Alexander, der mit ihm seit dieser Saison auch beim BHC zusammenspielt, aufgebaut. „Alex war am Anfang genauso geschockt wie ich“, sagt Maximilian zu der Situation als er gegen Tschechien bei einer Abwehraktion in der Luft den Ellenbogen eines Gegenspielers ins Gesicht bekommen hatte. Eine Woche zuvor gegen Deutschland hatte er bereits vorzeitig wegen einer Knöchelverletzung ausscheiden müssen. Pechvogel „Maxi“ lässt sich dadurch nicht beirren, will heute dem BHC eben vom Rand aus Glück bringen.