Fußball-Geflüster Rott darf sein Heimrecht auskosten
Wuppertal · Die Viktoria feierte am Wochenende eine erfolgreiche Kunstrasenpremiere. Thomas Richters alte Liebe zu Kickers Emden.
Wie bestellt strahlte am Sonntag die Sonne zur Kunstrasenpremiere auf dem Rott, und wie bestellt, halfen der heimischen Viktoria auch zwei altgediente Spieler, die sich zwischenzeitlich etwas rar gemacht hatten, zum 4:2-Sieg in der Kreisliga B gegen die Drittvertretung des SSV Germania mit. Pascal Sack traf schon nach wenigen Spielminuten zur Führung für die Gastgeber, und mit Samir El Hajjaj ließ es sich auch ein technisch hoch beschlagener Akteur nicht nehmen, auf dem neuen Geläuf mitzuwirken. Das wird übrigens demnächst fast an jedem Wochenende von der ersten Mannschaft bespielt werden. „Von 16 Spielen haben wir 15 Heimspiele. Wir haben in Absprache mit unseren Gegnern in der Hinrunde bis auf ein Spiel alle Partien auswärts austragen dürfen“, freut sich der Viktoria-Vorsitzende Peter Scheer schon auf weitere gelungene Heimauftritte. Ex-Linde Coach Yousef Hidroj bildet künftig das Rotter Trainergespann mit Pascal Sack, der auch noch als Spieler und Sportlicher Leiter wirkt. Damit, dass der neue Platz deutlich schmaler geworden ist, hatte übrigens Gegner Germania noch mehr zu kämpfen. „Anfangs flog fast jeder Eckball von denen auf der anderen Seite ins Aus“, berichtete Spieltrainer Sack.
„Sportdirektor“ steht auf der Visitenkarte von Thomas Richter, der Ex-WSV-Torwart und -Trainer hatte sich im Sommer von seinem alten Verein Kickers Emden überreden lassen, mitzuhelfen, den Klub in der Oberliga wettbewerbsfähig aufzustellen. „Weil mein Beruf bei der Gesa Priorität hat, kann ich das nur aus der Distanz machen, bin meist nur bei den Heimspielen in Emden dabei“, sagt Richter, der seinen alten Weggefährten Stefan Emmerling, der nun dort als Trainer arbeitet, unterstützt. Zusammen hatte das Gespann die Kickers vor zehn Jahren zwei Jahre lang in die 3. Liga geführt und war sehr erfolgreich gewesen. Weil der nötige Stadionausbau aber scheiterte, geriet der Verein anschließend in Turbulenzen, legte eine Insolvenz hin und fing unten wieder an. In der vergangenen Saison gelang der Aufstieg aus der Landesliga. „Ziel ist es, uns erst einmal in der Liga zu halten“, sagt Thomas Richter, der bei der Kaderzusammenstellung geholfen und unter anderem Atsushi Kanahashi nach Emden gelotst hat, der schon beim FSV Vohwinkel sein Spieler gewesen war.
Der FSV konnte in der Bezirksliga im letzten Spiel vor der Winterpause seine Erfolgsserie zwar ausbauen und blieb ungeschlagen, aber mit dem 1:1 bei Germania Wuppertal verlor man vermutlich an Boden gegenüber dem spielfreien Ligaprimus Wülfrath. Nach zehn Spielen ohne Niederlage (neun Siege) ließ der TSV Ronsdorf beim 1:1 bei Schlusslicht SC Radevormwald Punkte liegen, setzte aber seine Serie fort: seit dem 8. Spieltag am 22. September 2019 sind die Zebras ungeschlagen. gh/ryz