Sportler der Woche Gualtieri: Mit feiner Technik wieder auf dem richtigen Weg

Wuppertal · Viel Lob für Wuppertals Profiboxer nach Gewinn des IBO-Titels. Nicht nur international haben sich seine Karten verbessert, sondern auch im eigenen Boxstall.

Vincenzo Gulatieri in Siegerpose nach dem Kampf.

Foto: Torsten Helmke/Agon Sports

Seinen Siegergürtel wird Vincenzo Gualtieri im Gepäck haben, wenn er in der kommenden Woche seine Heimatstadt Wuppertal besucht. „Ich konnte die Glückwünsche kaum zählen, die ich bekommen habe“, sagte der 28-jährige Profiboxer fünf Tage nach dem Gewinn des IBO Continental-Titels im Mittelgewicht, womit er seine Profi-Bilanz auf 16 Siege und ein Unentschieden geschraubt hat.

Auch wenn es erst die unterste Stufe auf der internationalen Karriereleiter war, war die Bedeutung für ihn immens, denn in seinem Berliner Boxstall Agon Sports gibt es gerade in seiner Gewichtsklasse  große Konkurrenz. So ging es um nicht weniger als seine  Zukunft als Profi, nachdem er in zwei  Kämpfen zuvor nicht unbedingt hatte überzeugen können.  „Die Resonanz von Agon war überaus positiv. Klubboss Ingo Volckmann hat Vincenzo ausdrücklich gelobt“, hob Gualtieris früherer Manager Stefan Görlitz hervor, der ihn weiter berät. Er hatte sich den Kampf im Pay-TV mit Gualtieris früherem Amateurtrainer beim ASV Wuppertal, Kevin Günther, angeschaut. Der versicherte, es sei der beste Kampf gewesen, den er von seinem ehemaligen Schützling je gesehen habe.

Auch Jörg Wolff, der Gualtieri persönlich und mit der Sportstadt Wuppertal finanziell unterstützt, fand, dass Gualtieri seine feine Technik hervorragend ausgespielt habe und was Kondition und Konzentration betrifft, in seinem ersten Zwölf-Runden-Kampf voll auf der Höhe gewesen sei. Nur in der elften Runde musste er mehrere Treffer seines nie nachlassenden Gegners einstecken. „Über den Kampf hinweg war mein rechtes Auge etwas angeschwollen. In dieser Runde hatte ich einen leichten Film vor den Augen und konnte so die Distanz zum Gegner nicht richtig einschätzen“, erklärte der Wuppertaler Boxer die kurze Schwächephase.

Bei seinem Boxstil, den Gegner mit  hängenden Fäusten zu locken, ist es essentiell wichtig, die richtige Distanz zu wahren. Am nächsten Tag, so gab Gualtieri zu, habe  er Muskelkater am ganzen Körper gehabt, sonst gehe es ihm aber glänzend.

Nun hat er etwas Zeit, sich auszuruhen und das Familienleben mit Frau und Töchterchen zu genießen. Sein nächster Kampf werde voraussichtlich im Mai sein. „Ob es eine Titelverteidigung wird oder  ob es in Richtung EBU (die faktische Europameisterschaft) gehe soll, werde intern besprochen.  Gualtieri sollte  seinem Ziel nahe gekommen sein, sich in den  Top-15 der Verbände IBO und IBF zu platzieren - die Voraussetzung weiter aufzusteigen. gh