Volleyball: Riesencomeback der Titans
3:2-Erfolg gegen die SG Eltmann. Nach 0:2-Rückstand wurden Strafsprints in der Pause absolviert.
Wuppertal. Das Spiel der Wuppertal Titans gegen die SG Eschenbacher Eltmann steuerte auf ein schnelles, unrühmliches Ende für die Gastgeber hin. Mit 25:22 und 25:12 waren die ersten beiden Sätze ganz klar an die Gäste gegangen, und besonders im zweiten Durchgang hatten die Titans kaum noch Gegenwehr geleistet und wie ein zukünftiger Absteiger gespielt.
Cheftrainer Jens Larsen war kreidebleich vor Zorn. Und sein Ärger entlud sich in der Pause zum dritten Satz. Zunächst verstellte Larsen seinen Spielern den Weg in die Kabine und verdonnerte sie nach einer kurzen Standpauke vor den Augen der Zuschauer zu einigen scharfen Sprints hinter der Werbebande. Die Strafe wurden öffentlich verhängt und vollzogen - das war sogar einigen Zuschauern peinlich, die bis dahin allerdings wenig Grund zum Mitleid mit den herzlos spielenden Titans hatten.
Larsens Wink mit dem Holzhammer zeigte bei seinen Aktiven Wirkung. Die Titans kämpften nun endlich und holten sich den dritten Satz mit 25:23 nach einer klaren kämpferischen und spielerischen Steigerung. Die Gäste aus Eltmann, denen zunächst eine mittelmäßige Leistung genügt hatte, um die Partie zu beherrschen, verloren an Souveränität und gaben auch den vierten Satz knapp ab. Das Team des früheren Bayer-Trainers Mark Lebedew muste zeitweilig auf den Ungarn Andreas Geiger verzichten, der sich den Finger verstaucht hatte. Wesentlich stärker vom Verletzungspech betroffen waren jedoch die Titans, bei denen sich Oliver Gies (Bänderriss) und Julian Stuhlmann (Meniskus) seit dem Wochenende nur mit Gehhilfen fortbewegen können.
So gab es keine großen personellen Alternativen, auch wenn sich Stephan Woltmann und Klaus Enneking vom Regionalligateam des SVBayer bereit hielten. Die Titans mussten sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen. Und das gelang ihnen in einer Form, mit der nach dem schwachen Start in die Partie keiner mehr rechnen durfte. Peter Lyck verwandelte den umjubelten Satzball zum vierten Satz. Und im Tiebreak lief es dann fast perfekt für alle Wuppertaler Spieler.
"Mit der Aktion in der Pause wollte ich den Puls der Spieler hochpushen. Sie sollten nicht zu viel nachdenken, und ich wollte ihnen den Ernst der Lage zeigen. Wuppertal bedeutet viel für mich. Wenn wir verloren hätten, hätte es schon vorbei sein können", sagte Jens Larsen.