Volleyball: Titans bringen SCC ins Wanken
Der Außenseiter zeigt gegen den Spitzenreiter Berlin eine Klasseleistung, verliert aber nach einer 2:0-Führung noch mit 2:3. Dafür gewinnt der Klub neue Sympathien.
Wuppertal. Fast hätten die Volleyballer der A!B!C Titans Bergisch Land für eine riesengroße Überraschung gesorgt. Die ersten beiden Sätze gewannen die Wuppertaler am Samstagabend in der Bayer-Halle sensationell gegen den ungeschlagenenen Tabellenersten SCC Berlin. Aber nach der Zehnminutenpause kehrten die Bundeshauptstädter wie ausgewechselt aus der Kabine zurück, kippten die Partie, und die Titans unterlagen noch mit 2:3 (25:21, 30:28, 13:25, 23:25, 9:15).
"Das war nervlich sehr anstrengend heute, aber ich bin sehr glücklich und stolz, wie wir gespielt haben. Schade, dass wir nicht belohnt wurden", sagte Titans-Trainer Gergely Chowanski.
Völlig befreit spielte seine Mannschaft auf und die knapp 300 Zuschauer in der Bayer-Halle rieben sich verwundert die Augen. Es klappte zunächst alles bei den zuletzt schwächelnde Titans.
Der Block stand goldrichtig, die Annahme und die Abwehr funktionierten und im Angriff machten Peter Lyck und Romans Sauss die wichtigen Punkte. Sehr wenige Eigenfehler kamen hinzu. Auf der Gegenseite schienen die Berliner, die unter der Woche noch souverän im Europapokal im Einsatz waren, sich noch nicht auf die Wuppertaler eingestellt zu haben.
Im zweiten Satz kamen viele Bälle über die Mitte hinzu. Toni Mester und Henrik Weßel wurden von Spielertrainer Gergely Chowanski, der als Zuspieler begann, bestens bedient.
Aber der Bruch kam nach der Pause. Die Berliner begannen sehr aggressiv und motiviert und hatten Salvador Hidalgo Oliva. Der Kubaner mit den meisten Aufschlagfehlern im ganzen Spiel wurde trotzdem zum Matchwinner für die Berliner. Gegen die Schmetterbälle fanden die Titans einfach kein Mittel und keinen Block mehr.
Mit Felix Fischer wechselte SCC-Trainer Mark Lebedew auf der anderen Seite außerdem einen Mittelblocker ein, der es den Titans-Angreifern schwer machte. Die Wuppertaler kämpften sich zwar im vierten Satz nach sieben-Punkte-Rückstand noch auf 20:22 heran und wurden von den Fans enthusiastisch unterstützt, aber es reichte nicht mehr. Unglückliche Schiedsrichterentscheidungen kamen im Tie-Break hinzu. Der SCC spielte seine Favoritenrolle aus.
SCC-Coach Mark Lebedew fand große Komplimente für den Gegner: "Die Wuppertaler haben gut gekämpft. Wenn das Team so weiterspielt, wird es noch öfter gewinnen, die Liga ist sehr ausgeglichen."
Die tolle Leistung gegen Berlin ist für die Titans Motivation für die nächsten Aufgaben. "Wir können viel aus dem Spiel mitnehmen und haben gezeigt, dass wir als Team zusammenhalten können. Das hat in den vergangenen Spielen gefehlt", sagt Diagonalangreifer Peter Lyck.