Volleyball: Titans strecken sich vergebens
Bundesligist verliert mit 1:3 das vorentscheidende Spiel beim Moerser SC.
Moers. Ist die Ära des Erstliga-Volleyballs in Wuppertal bald beendet? Nach der 1:3 (24:26, 20:25, 31:29, 17:25)-Niederlage der Wuppertal Titans beim Moerser SC hat der Tabellenletzte jetzt sechs Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Die Niederlage in der Sporthalle Adolfinum vor 500 Zuschauern in Moers tut doppelt weh, weil die direkten Konkurrenten in den Play-downs, Dürrenberg und Bottrop, punkten konnten.
Statt Friedrichshafen und Düren könnten die Gegner der kommenden Saison bald Essen oder Warnemünde heißen - falls Volleyball in Wuppertal auch in der zweiten Liga weitergehen würde. Manager Thorsten Westhoff schließt aber das Projekt zweite Liga nicht mehr kategorisch aus.
Vor 18 Jahren kämpften der Moerser SC und der damalige SVBayer Wuppertal im Spitzenspiel in den Play-offs um den Meistertitel. Von diesen Spitzenleistungen sind beide Teams heute weit entfernt. Aber vom Abstieg möchte Spielertrainer Gergely Chowanski dennoch nichts wissen. "Aufgeben zählt nicht. Wer jetzt aus meiner Mannschaft aufgibt, kann seine Tasche packen und gehen. Es wird bis zum Schluss gekämpft." Weniger optimistisch zeigte sich Sportdirektor Lars Dinglinger, der aber immer noch überzeugt ist, dass das Team erstligareif ist. "Sechs Punkte aufzuholen ist quasi unmöglich, obwohl rechnerisch natürlich noch alles drin ist." Es stehen noch zwei Partien gegen Unterhaching und Düren in der Normalrunde an, danach beginnen die Play-downs.
Ohne Oliver Gies, der sich im Training einen Bänderriss zuzog und für den Rest der Saison ausfallen wird, starteten die Titans mit vielen Aufschlagfehlern ins Spiel. Statt Thilo Späth begann Ryan de Bruyn als Außenangreifer, die wichtigen Punkte wurden zu Beginn des ersten Satzes aber über den Mittelblock geholt. Die Titans führten bereits mit 18:15, doch das schmale Polster wurde spätestens durch die Aufschlagserie des Moersers Szabolcs Nemeth zunichte gemacht. Überhaupt die Aufschläge! 38 Fehler auf beiden Seiten deuten einerseits auf hohes Risiko hin, andererseits sind es zu viele verschenkte Punkte. 18 davon verschenkten die Titans. Besonders spannend wurde der dritte Satz, in dem die Titans Fünf-Punkte-Rückstände mehrmals aufholten (1:6, 14:19, 16:21), einen Matchball abwehrten und den fünften Satzball zum vierten Durchgang nutzten. Doch eine schlechte Annahme, die sich durch das ganze Spiel zog und Probleme mit der niedrigen Decke machten alle Hoffnung zunichte. "Wir machten die gleichen Fehler wie in allen Spielen", resümierte Chowanski.
Aber auch wenn die Moerser den Erfolg gegen die Titans groß feierten - gerettet sind auch sie noch lange nicht.