Volleyball: Titans strecken sich vergeblich
Beim 2:3 gegen Moers verspielt der Bundesligist eine 7:2-Führung im fünften Satz.
Wuppertal. Gergely Chowanski war sauer. Richtig sauer. Der 27-jährige Kapitän des Volleyball-Bundesligisten Wuppertal Titans feuerte am späten Samstagabend nach dem Krimi in der Bayer-Halle die Knieschoner auf den Boden. Gerade hatte sein Team mit 2:3(27:25, 16:25, 25:22, 26:28, 13:15) gegen den Tabellendritten Moerser SC verloren.
Eigentlich kein Beinbruch, aber die Wuppertaler waren so nah dran am Überraschungserfolg. 7:2 führten sie bereits im Tiebreak. Doch der Vorsprung reichte nicht. Trainer Jens Larsen fand dafür keine Erklärung. "Ich dachte noch, das sieht gut aus. Die Taktik hat auch funktioniert. Uns fehlen lediglich die zwei Punkte."
Der Sportpsychologe Jürgen Walter, der die Titans seit der Krise im November psychologisch betreut, ist überzeugt, dass die mentale Stärke im Team vorhanden ist. "Knapp vor dem Sieg zu stehen und zu verlieren, muss verarbeitet werden", sagte Walter.
Obwohl Lars Dinglinger, der sich eventuell einer Operation der Nasennebenhöhlen unterziehen muss, ausgefallen war, verfügte Larsen endlich wieder über personelle Alternativen. Julian Stuhlmann spielte erneut auf der Libero-Position, Thilo Späth wechselte auf die Außenposition.
Sein erstes Bundesliga-Spiel bestritt Philipp Elsenpeter. Nachmittags spielte er noch für das Regionalligateam des SV Bayer, abends dann im Titans-Trikot. "Ein ganz großes Lob an Philipp", meinte Larsen, "er war überragend und ich hoffe, dass er bei uns bleibt."
Peter Lyck und Dirk Grübler gehörten zu den stärksten Spielern, die ihr Team immer wieder nach vorne trieben. Die Wuppertaler spielten aggressiv und blieben mit Moers auf Augenhöhe - außer im zweiten Satz, den die Titans mit 16:25 abgaben. Auffällig bei den Gästen war die schlechte Aufschlagquote, während die Wuppertaler mit dem einen oder anderen Ass von Grübler oder Lyck auf sich aufmerksam machten.
Pech hatten die Titans mit den Schiedsrichtern, die in einigen strittigen Situationen gegen sie pfiffen. So auch im vierten Satz beim Stande von 23:23. Die Schiedsrichter sahen den Ball auf dem Boden: 24:23 für Moers. Es hätte der Matchball für Wuppertal werden können - die Wellen schlugen hoch, und Manager Thorsten Westhoff wurde laut auf der Tribüne.
"Die Schiedsrichter waren nicht schuld an der Niederlage, haben aber katastrophal gepfiffen", sagte Westhoff im Anschluss. Es folgten weitere Äußerungen zu den Leistungen des Referees, die auch einmal Reaktionen des Verbandes nach sich ziehen könnten. Die strittigen Entscheidungen waren sicher aber auch ein Grund dafür, warum Gergely Chowanski so sehr nach dem Spiel verärgert war.