Wuppertaler Fußball-Gefüster zum Wochenende Vor dem Traditionsduell auf Sudberg erklingt die Hymne
Wuppertal · Der hiesigen Amateurfußball steht vor einem spannenden Wochenende. Kreisliga-Dreikampf an der Spitze geht weiter, Bezirksliga-Derby auf dem Freudenberg. Spitzenspiel für den TSV Ronsdorf. Update: Die Kreisliga-Partie zwischen Sudberg und ASV ist wegen Coronafällen beim ASV abgesagt.
Es ist zwar „nur“ ein Kreisligist, doch beim SSV Sudberg wird am Sonntag wieder das große Rad gedreht, wenn der ASV Wuppertal kommt. Ein Duell, das man früher aus wesentlich höheren Ligen gewohnt war. Jetzt steht der ASV vor dem möglichen Sturz in die Kreisliga B, während die Sudberger im nächsten Jahr wieder nach oben schauen wollen. „Es tut sich etwas beim SSV“, hatte Sven Steup vor Jahresfrist angekündigt, als er das Traineramt beim SSV übernommen hatte. Der Promi von den Südhöhen – einst WSV-Profi, dann Rollhockey-RSC- und Bundestrainer, jetzt Fitness-Guru mit eigenem Studio – ist die neue Integrationsfigur. Unter ihm hat sich der SSV nach dem Winter nicht nur sportlich stabilisiert, die Spiele werden auch zu Events. So wird am Sonntag vor dem Spiel gegen den ASV (Anstoß 15 Uhr) wieder die neue SSV-Hymne erklingen: „Wir sind die Sudberger, niemand hält uns auf, wenn wir mal am Boden sind, steh‘n wir wieder auf“, lautet der Refrain zur Musik, die Songwriter Nick Montes aufgenommen hat. Der schreibt unter anderem für Popstar Vincent Weiß. Einlaufkinder und Ballsäule mit dem Vereinsslogan „One Family one Dream“ gehören nun ebenfalls zum festen Ritual auf Sudberg: Fußball als Event.
Einen prominenten Trainer hat mit Ex-Profi Ünsal Bayzit auch der TSV Union, der in der Kreisliga A Tabellennachbar der Sudberger ist und am Sonntag versuchen wird, im spannenden Meister-Dreikampf zum Zünglein an der Waage zu werden. Die Unioner wollen dem Tabellen-Zweiten TSV Beyenburg Paroli bieten. Der wiederum möchte Spitzenreiter Grün-Weiß auf den Fersen bleiben, der zu Hause gegen Schlusslicht Azadi eine vermeintlich leichte Aufgabe hat. Zumal Winterzugang Umut Satilmis (kam aus dem „Revolutionsteam“ des SV Bayer) bestens in Schuss ist. Der 37-Jährige, 2017 nach einem Fallrückziehertor für Rott mal Gast an der Torwand im ZDF-Sportstudio, hat in seinen ersten beiden Spielen für die Oberbarmer schon vier Mal getroffen. „Ein Glücksgriff“, sagt GW-Trainer André Brieger, zumal der bisherige Torjäger Kostas Likidis mit Fußbruch lange ausfällt. Zu beachten bleibt in der Liga aber auch Hellas, das auf seinem neuen Kunstrasen an der Grundstraße gegen Heckinghausen den nächsten Sieg anstrebt.
Die Kreisliga A Gruppe 1 scheint in Wuppertal derzeit also die spannendste Fußball-Liga zu sein. Dabei tut sich auch in der Bezirksliga etwases, wo am Sonntag mit der Partie des SSV Germania gegen das blutjunge Team des SV Bayer das nächste Derby ansteht. Nach drei Siegen in Folge, zuletzt beim Tabellenzweiten Werden-Heidhausen, sind die Germanen natürlich Favorit. Neben Dustin Kinkler stehen dem Team aber mit Marvin Mühlhause (Gehirnerschütterung) und Davide Leikauf (Dienst) zwei Stammkräfte nicht zur Verfügung. „Wir wollen am Ende unter den ersten Fünf sein, dafür benötigen wir noch ein paar Punkte“, blickt Trainer Damian Shary nach vorn. Auch wenn die Bilanz von Bayer mit einem Sieg aus den jüngsten fünf Partien nicht für das Team von Panagiotis Rekkas spricht, wollen sich die Gäste nicht verstecken. Rekkas wird auf Cansin Dalay, Christoph Kladis und Osama Alkandah verzichten müssen, die positv auf Corona getestet wurden. Zudem fehlen Ege Köstereli mit Bänderriss und Jannis Kilz, der noch rund vier Wochen ausfallen wird.
Eine schwere Aufgabe hat der SC Sonnborn zu Hause gegen den Tabellenzweiten Werden-Heidhausen und will dann sein schöneres Heimgesicht zeigen, um in der Tabelle über dem Strich zu bleiben. Der SCS hofft sicher wieder auf Tore von Zugang Michael Kluft, der seit dem Winter zwar schon fünf Mal getroffen hat, aber die jüngsten drei Niederlagen auch nicht verhindern konnte. „Danach kommen mit Rade, Bayer und Marathon Remscheid aber die Gegner, die wir schlagen müssen“, so Trainer Patrick Stroms. Zum Topspiel der Bezirksliga steht der Tabellendritte TSV Ronsdorf beim designierten Aufsteiger DJK Adler Union Frintrop vor einer schwierigen Aufgabe. Verantwortlicher an der Linie wird am Sonntag um 15 Uhr an der Frintroper Straße Co-Trainer Ralf Schnitzler sein. Denis Levering fehlt urlaubsbedingt, hofft aber auf eine Überraschung: „Wir haben eine Mannschaft, die durchaus in der Lage ist, auch in Frintrop zu gewinnen.“ Auch wenn es noch einige Langzeitverletzte gibt, freut sich ebenso Schnitzler auf die Partie in Essen: „Wir haben im Hinspiel fünf Gegentreffer kassiert und wissen um die Stärke, haben aber auch in der letzten Saison mit fast der gleichen Mannschaft 3:1 gewinnen können.“ Für Kevin Fajkis, der positiv auf Corona getestet wurde, sowie Keeper Bastian Kuhnke kommt die Partie wohl zu früh.
Eng bleibt es in der Landesliga für den FSV Vohwinkel, der am Wochenende spielfrei ist. Unter ihrem prominenten Trainer Marc Bach hat die Mannschaft sich nach dem Winter auf den ersten Nichtabstiegsplatz hochgearbeitet, dabei sechs Zähler gegenüber der Konkurrenz aufgeholt. „Doch es bleibt schwierig, die Jungs sind willig, aber es fehlt noch die Konstanz“, sagt Bach und spricht noch von jeder Menge Arbeit. Da die möglichen Testgegner Tuspo Richrath (Coronafälle) und Union Velbert fürs Wochenende abgesagt haben, schiebt Bach für Samstag eine Trainingseinheit ein, inklusive eines internen Spiels Elf gegen Elf. Am Gründonnerstag steht dann beim Tabellen-Siebten Süchteln (20 Uhr) das nächste Spiel an, auf das man sich gut vorbereiten will.