Sport und Hochwasser Wasserschäden in zwei Wuppertaler Sporthallen
Wuppertal · Sporthalle Adlerbrücke und neue Sportfabrik des SV Bayer waren nach dem Starkregen überflutet. Die Schadenshöhe steht noch nicht fest.
Angesichts der Schäden in Privathaushalten und an anderen Gebäuden der Stadt ist der Wuppertaler Sport bei der Überflutungswelle der vergangenen Woche glimpflich davongekommen. Zwei größere Hallen hat es aber dann doch erwischt. Einerseits ist das die Sporthalle an der Adlerbrücke, die, anders als vom THW zunächst gemeldet, doch unter Wasser stand. Andererseits ist Wasser in größeren Mengen in die neue Sportfabrik im Bayer-Sportpark eingedrungen, die mit Mitteln aus dem NRW-Förderprogramm „Moderne Sportstätten NRW“ eingerichtet wurde und nach den Ferien eigentlich eröffnen sollte. Wie groß die Schäden wirklich sind, werden erst die nächsten Tage zeigen, nachdem das Wasser inzwischen aus beiden Hallen wieder raus ist. Sollten Böden herausgerissen und neu gemacht werden müssen, könnten sich die Kosten aber im sechsstelligen Bereich bewegen.
Halle Gathe ist diesmal
trocken geblieben
„Zum Glück ist es nicht vergleichbar mit dem Hochwasser von 2018 und dem, was in der Halle Gathe passiert war“, berichtet Thomas Hornung, stellvertretender Leiter des Sportamtes. Dort war damals durch eine Eingangstür von der Straße ein großer Wasserstrom eingedrungen und hatte die tief liegende Halle komplett geflutet. Die seitdem vorgenommen baulichen Maßnahmen, um Ähnliches zu verhindern, hätten sich in der vergangenen Woche bewährt.
Einzige städtische Halle, die bis auf die Adlerbrücke noch betroffen ist, sei die kleine Turnhalle Simonsstraße, wo das Hochwasser die Heizungsanlage geflutet und außer Betrieb gesetzt hat. „Unsere Werkstatt ist noch dabei, sie wieder in Gang zu bringen“, sagte Susanne Thiel, stellvertretende Leiterin des Gebäudemanagements der Stadt (GMW) am Montag.
Länger dauern wird es mit Sicherheit an der Adlerbrücke. Hier war das Wasser von zwei Seiten eingedrungen, einerseits Regenwasser aber auch Wasser, das aus der Kanalisation hochdrückte. Der Hallenboden, die Geräteräume und auch Umkleiden hätten zwei Zentimeter hoch unter Wasser gestanden. Die größte Sorge gilt jetzt dem Hallenboden, der nach den Überschwemmungen von 2018 schon einmal hatte ausgetauscht werden müssen. „Wir haben bereits ein Trocknungsgerät besorgt und müssen jetzt abwarten“, so Susanne Thiel. Unterdessen werden aus den Geräteräumen Sportutensilien wie Kästen und Böcke, die mit Leder bespannt sind oder auch Gestänge etwa für die Barren auf die Tribüne geschafft und dort zwischengelagert, damit die unten noch vorhandene Feuchtigkeit nicht zu Folgeschäden führen kann.
In der Bayer-Kraftfabrik, die im Untergeschoss Zentimeter hoch vollgelaufen war, war man am Montag noch gar nicht so weit, trocknen zu können, auch wenn die Feuerwehr längst geholfen hatte, das Wasser abzupumpen. „Wir haben uns schon um Trocknungsgeräte bemüht, die sind im Moment aber gefragt und sehr schwer zu bekommen“, berichtet Claudia Hastrich, Geschäftsführerin des SV Bayer Wuppertal. Insgesamt sei man aber auch in der Rutenbeck vergleichsweise glimpflich davongekommen, denn die anderen Hallen seien nicht betroffen, der Sportbetrieb dort könne - aktuell auch mit vielen Ferienkursen - ungehindert weiterlaufen.
Die Bauabnahme für die neue Sportfabrik in den ehemaligen Fabrikhallen im westlichen Geländeteil, die für Ende der Woche vorgesehen war, dürfte sich aber verschieben. Hastrich: „Das Wasser ist von der Böschung zur Autobahn gekommen, hat auch von unten gedrückt. Multifunktionsraum, Umkleiden und auch der Raum für die Tauchabteilung, der sich im Untergeschoss befindet, standen zentimeterhoch unter Wasser.“ Gut sei, dass kein Schlamm dabei gewesen sei, entscheidend nun die Frage, ob der Sportboden im Multifunktionsraum gerettet werden kann. Eine Versicherung hat - wie die Stadt - auch der SV Bayer nicht für Elementarschäden. Hastrich: Der Beitrag wäre unverhältnismäßig hoch.“