Spielbericht WSV gelingt ein Klasse-Saisonstart gegen Rödinghausen
Wuppertal · Es war ein hochverdienter 2:0-Erfolg gegen den SV Rödinghausen. Nur die Zuschauerzahl im Stadion am Zoo war enttäuschend.
Start nach Maß für den Wuppertaler SV in die Regionalliga-Saison 2021/22. Vor knapp 1200 Zuschauern im Stadion am besiegte der WSV am Samstag den letztjährigen Tabellensechsten SV Rödinghausen mit 2:0 (2:0) und knüpfte dabei an die gute Leistung im DFB-Pokal von vor einer Woche an.
WSV-Trainer Björn Mehnert hatte gegenüber der Startaufstellung gegen Bochum nur eine personelle Änderung vorgenommen, dafür aber das System von Fünfer- und Viererkette geändert. Dominik Bilogrevic, der im DFB-Pokal zentral in der Fünferkette eine starke Leistung gezeigt hatte, blieb auf der Bank. Dafür spielte der schnelle Phillip Aboagye und bekleidete die Rechtsaußenposition.
Bei Rödinghausen spielten die neuen Offensivkräfte Hamza Salman und Aday Ercan, der aus der U 23 von Dortmund gekommen war. Salman hatte dem WSV mit Fortuna Köln in der Vergangenheit einige Schwierigkeiten bereitet. Das gelang ihm diesmal nicht.
Nach verhaltenem Beginn spielte der WSV gnadenlos seine offensichtlichen Stärken aus. Das ist neben dem erfahrenen Mittelfeld mit Felix Backszat und Kevin Pires vor allem das Spiel über Außen. Auf Links sind Niklas Heidemann und Kevin Hagemann eine echte Waffe, und auf der rechten Seite erwies sich Aboagye als Glücksgriff von Mehnert. Beeindruckend seine Schnelligkeit. Vor dem 1:0 nach 23 Minuten überspurtete er mit Ball seinen Gegenspieler und flankte scharf an den zweiten Pfosten, wo Kevin Hagmann – nicht gerade als Kopfballriese bekannt – überlegt in die lange Ecke einnickte. Das 2:0 nur vier Minuten später leitete Hagemann dann ein, spielte linksaußen auf Heidemann durch, der mal wieder zu einem seiner gefürchteten Linienläufe angesetzt hatte. Und in der Mitte war Mittelstürmer Marco Königs vor Gegenspieler Julian Wolff am Ball und drückte die Flanke aus kurzer Distanz ins Tor. Rödinghausen war zwar nach vorne bemüht, hatte gegen die gut verteidigende WSV-Defensive, in der Kevin Pytlik der aggressive Leader war, aber nur eine sehr gute Gelegenheit. Adrian Sanchez, per Rückpass am Strafraum freigespielt, scheiterte aber an Torwart Sebastian Patzler. Kurz darauf fast das 3:0. Wieder einmal hatte Heidemann geflankt, war Königs vor den Rödinghauser Abwehrspielern am Ball, traf mit einem Kullerball aber nur den Pfosten. Zufriedener Applaus von den Rängen zur Pause.
Die Frage war nun, wie die zweite Hälfte kräftemäßig verlaufen würde. Vor einer Woche gegen Bochum hatten da die Gäste ein Übergewicht gewonnen, war der WSV nicht mehr so aktiv gewesen. Rödinghausen kam auch etwas besser in Spiel, hatte zunächst sogar ein leichtes Übergewicht, doch der WSV blieb die gefährlichere Mannschaft. Zwei schöne Schüsse des erneut sehr starken Kevin Pires hätten schon das 3:0 und damit die Vorentscheidung bedeuten können. Als Phillip Aboagye vom starken Marco Königs in die Tiefe geschickt wurde, hatten die Fans den Torschrei auf den Lippen. Aboagye überwand Torwart Alexander Sebald, doch sein Schuss klatschte vom Innenpfosten zurück ins Feld. Hätte der WSV anschließend weitere Konter etwa über Semir Saric oder den eingewechselten Moritz Montag konsequent zu Ende gespielt, wäre längst alles klar gewesen.
Spannend blieb es dennoch nur in Maßen, denn der WSV ließ kaum etwas zu, und Rödinghausen, bis vor einer Woche noch in Corona-Quarantäne, konnte trotz einiger Wechsel ganz offensichtlich auch nicht mehr zulegen. Am Ende drückte das Ergebnis nur unzureichend aus, um wie viel der WSV an diesem Tag besser gewesen war.
Das fand auch der Sportliche Leiter des WSV, Stephan Küsters, der bis auf die Torausbeute, an der Leistung der Mannschaft nichts auszusetzen hatte. Trainer Björn Mehnert gab sich lediglich von der Zuschauerzahl enttäuscht. „Nach dem guten Spiel gegen Bochum hätte ich da heute mehr erwartet“, sagte er unumwunden. Zumal es für Fans die vorläufig letzte Gelegenheit gewesen sein könnte, in größerer Zahl den WSV im Stadion zu sehen. Ab Montag gilt in Wuppertal Inzidenzstufe zwei, was vorläufig beutet: Höchstens 1000 Zuschauer.