Coronaschutz und Registrierung Ende der Zettelwirtschaft am Eingang

Wuppertal · Auch Fußball-Oberligist Cronenberger SC nutzt jetzt die Software „Hygiene-Manager“ bei der Registrierung von Gästen. Entwickelt hat sie Ex-Handballer Eberhard Fiedler ursprünglich für die Gastronomie.

Softwareentwickler Eberhard Fiedler zeigt wie es geht: Einfach mit der Handy-Kamera Code einscannen und online registrieren.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Ohne Registrierung geht derzeit nichts, egal ob im Restaurant oder auch bei Sportveranstaltungen, die unter Auflagen wieder erlaubt sind. So laufen etwa im Fußball die ersten Testspiele. Auch wer sich am Sonntag (15 Uhr, Sportplatz Hauptstraße) den ersten Test von Fußball-Oberligist Cronenberger SC gegen den ESC Rellinghausen anschauen will, muss sich am Eingang registrieren. Das funktioniert auch mit dem Handy und ohne Zettel ausfüllen zu müssen. Mit der Handy-Kamera einen QR-Code einscannen, schon erscheint ein Formular, das man auf dem Handy ausfüllen und zur Registrierung abschicken kann. Auf dem selben Weg kann man später auschecken. Das verspricht keine Zettelwirtschaft und keine langen Warteschlangen.

Möglich macht es ein System, das Ex-LTV-Handballer Eberhard Fiedler mit seiner Cronenberger Firma entwickelt hat. „Hygiene-Ranger“ nennt sich das Männchen, das die Produktidee symbolisiert. Für den Cronenberger Fiedler (54) ist es ein Ableger seiner Tätigkeit im Internet Software- und Projektmanagement, das er mit seiner Firma inproma vorwiegend für das Gastgewerbe bereits seit 20 Jahren betreibt.

So hat er den Hygiene-Ranger auch zunächst für das Gastgewerbe entwickelt, als die Lockerungen des Corona-Lockdowns Restaurantbesuche ab Mai wieder möglich machten. „Mit der anfänglichen Zettelwirtschaft sollte es nicht weitergehen, fand ich und habe mir diese digitale Lösung überlegt“, so Fiedler. Die Resonanz bei den Gastronomen sei zunächst überschaubar gewesen, doch inzwischen hätten sich bundesweit 300 Unternehmen aus verschiedenen Branchen angeschlossen, mit bereits 11 000 registrierten Gästen. Jeden Tag kämen derzeit 150 dazu, wozu gerade die Sportvereinsszene beitrage. Für 15 Euro im Monat bietet Fiedler seine Lösung den Vereinen an. Vorteil für die, außer der Eindämmung der Zettelwirtschaft: Sollte ein Coronafall unter den Besuchern auftreten, würde das Gesundheitsamt nicht an den Verein herantreten, sondern an die Hygiene-Ranger. Außerdem bietet Fiedler den Vereinen oder Restaurants über den jeweils individuellen QR-Code die Möglichkeit an, weitere Informationen über sich an den Nutzer weiterzugeben. Es gibt zwar ähnliche Entwicklungen, Fiedler ist aber bisher der einzige, der auch eine Community bietet. Auf der Internetseite hygiene-ranger.de kann man alle angeschlossenen Unternehmen finden.

„Alles ist mit der Datenschutzgrundverordnung vereinbar“, verspricht er. Die Daten würden auf deutschen Servern abgelegt und das auch nur für vier Wochen, wenn man sich nur für ein Einzelereignis registriere. In einem weitergehenden Schritt könnten sich etwa die Anhänger eines Vereins auch dauerhaft registrieren, sodass sie beim wiederholten Eintritt nur noch einen Knopfdruck zur Registrierung benötigten. „Das würde aber dann zuvor noch einmal per E-Mail abgefragt“, so Fiedler. Sicherer als Listen sei das allemal: „Ich habe auch schon erlebt, dass die einfach auslagen und jeder sie hätte abfotografieren können.“

Ganz verabschieden wird man sich beim CSC trotz Hygiene-Manager von der Zettelwirtschaft nicht. „Wir haben auch einige ältere Fans, die damit vielleicht auf Anhieb nichts anfangen können“, sagt Nico Sonnenschein aus dem Vorstandsteam. Generell biete die digitale Lösung aber große Vorteile.