Kanu-Rennsport Wuppertaler Kanuerfolge bei der DM auf dem Fühlinger See

Köln/Wuppertal · Besonders in den Mannschaftsbooten wissen die Asse der KSG Wuppertal zu überzeugen . Maximilian Zöllner wird Meister im Zweier und führt den Achter zu Silber. Der Nachwuchs ist zahlreich vertreten. Mit Update vom letzten Meisterschaftstag.

Der Wuppertaler Canadier-Achter landete hinter dem Team NRW als Zweiter (l.) auf dem Treppchen, schlug sogar die starke Konkurrenz aus dem Osten.

Foto: JA/Andreas Fischer

Einmal Gold, dreimal Silber, einmal Bronze und diverse gute Platzierungen: So lautet die Bilanz der Kanusport-Gemeinschaft Wuppertal (KSG) nach dem vorletzten Tag der 102. Deutschen Kanu-Rennsportmeisterschaften in Köln.

Voran ging mal wieder Maximilian Zöllner. Im Einer-Canadier erreichte er auf dem Fühlinger See auf allen drei Strecken das Finale in der Leistungsklasse, konnte aber noch nicht aufs Treppchen fahren. Das änderte sich dann bei den Zweierrennen: Mit David Bauschke vom Kanu-Club Wiking Bochum holte er am Samstag über die olympischen 500 Meter den Deutschen Meistertitel. Einen Tag zuvor hatten die beiden über 1000 Meter bereits die Vizemeisterschaft gewonnen.

Maximilian Zöllner paddelt in der Leistungsklasse ins Einerfinale, wurde im Zweier-Canadier mit David Bauschke (Bochum) Meister.

Foto: Michael Faulstich

Der Achter führt bis
kurz vor Schluss

Noch geschwächt errang Emil Faulstich (l.) mit Johann Fuhrman Silber im Zweier..

Foto: Michael Faulstich

Zöllner führte dann auch als Schlagmann den Achter der Leistungsklasse ins Rennen. Hier führten die Wuppertaler lange vor den sieggewohnten und hochkarätig besetzten Booten aus Potsdam und Sachsen das Feld an, wurden dann aber doch noch vom Boot des Kanu-Verbandes NRW mit 25/100 Sekunden Vorsprung abgefangen. Dritter wurden die Seriensieger aus Sachsen mit dem frischgebackenen Zweierweltmeister Peter Kretschmer am Schlag. Die Wuppertaler fuhren in der Besetzung Maximilian Zöllner, Matthias Ebhardt, Niels Raeder, Linus Schröder, Moritz Hasenack, Lasse Overath, Richard Zimmermann, Jan Philipp Strehl und Steuermann Niklas Escher.

In der Jugendklasse konnte Emil Faulstich im Einer nur über 500 Meter das Finale erreichen und paddelte dort auf einen respektablen 7. Platz. Nach einer mehrwöchigen Trainingspause wegen Krankheit reichte der kurze Anlauf bis zur DM nicht mehr ganz aus, um sich weiter vorne zu platzieren. In den Zweier-Konkurrenzen lief es dann deutlich besser. Mit seinem Bochumer Partner Johann Fuhrmann vom KC Wiking sicherte er sich im Boot des Kanu-Verbandes NRW den zweiten Platz über 1000 Meter und einen dritten  über die 500 Meter. „Trotz seines riesigen Trainingsrückstandes war Emil immer noch Dritter in seinem Jahrgang und hatte Tuchfühlung zur Spitze“, sagt Sportwart Michael Faulstich. „Jetzt gilt es, diese Saison abzuhaken, gesund über den Winter zu kommen und nächste Saison wieder anzugreifen.“

Eine sehr erfreuliche Entwicklung konnte man bei den Schülern erleben. Auch wenn es nicht bei allen zu Endlaufplatzierungen reichte, konnten doch alle ihre Leistungen seit der Westdeutschen Meisterschaft im Juni noch einmal verbessern. Finalteilnahmen gab es dann sogar für Atir Chachmann über 500 Meter im Einer mit einem siebten Platz, für Mara Jungbluth und Emma Dittmar im Zweier mit Platz neun und für Jason Siegmeier und Vincent Owczarczyk mit den guten Platz sieben.

Im Kanu-Mehrkampf (KMK), bei dem das Paddeln im Canadier mit Athletik-Übungen wie Laufen oder Werfen ergänzt wird, landeten die Wuppertaler Sportler auf folgenden Plätzen:

Mara Jungbluth Siebte in der weiblichen Altersklasse 13; Atir Chachmann Elfte und Emma Dittmar 15. in der AK 14; Jason Siegmeier Siebter, Michel Hömberger 13., Georgios Grizis 14. und Noah Sanewski 15. bei den Jungs AK 13.

Noch zwei Mal Bronze und zwei Kollisionen auf der Langstrecke

Am letzten Tag der Meisterschaften ging es für die Kanuten der Kanusport-Gemeinschaft Wuppertal (KSG) dann auf die Langstrecken über 2000 und 5000 m. Dort kommt es besonders an den Wendepunkten, aber auch im Feld zu riskanten Überholmanövern. Das betraf vor allem den Schüler-Zweier mit Mara Jungbluth und Emma Dittmar, denen der Zweier aus Baden-Württemberg ein Loch ins Boot fuhr und dann noch vor ihnen kenterte und liegenblieb. Trotz der Havarie fuhren die Wuppertalerinnen recht ungerührt ein super Rennen und erkämpften den vierten Platz. Ebenfalls ein tolles Rennen zeigte Atir Chachmann (Schüler A) im Einer über 2000 m. Sie fuhr von Anfang an kraftvoll nach vorn, kämpfte zunächst mit den Wellen der Konkurrentinnen, suchte sich aber nach der Wende taktisch geschickt ruhiges Wasser und paddelte auf Platz acht. Eine kleine Kollision hatte auch der Schüler-Zweier von Jason Siegmeier und Vincent Owczarczyk zu verzeichnen. Für beide wurde es über 2000 m Platz 8. Emil Faulstich und sein Bochumer Zweier-Partner Johan Fuhrmann rafften auf den 5000 m noch einmal alle Kräfte zusammen und fuhren hinter schnellen Gegnern aus Sachsen und Magdeburg die Bronzemedaille in der Jugendklasse ein. In der Leistungsklasse traten Maximilian Zöllner, Niels Raeder und KSG-Trainer Matthias Ebhardt an. Zöllner konnte mit dem dritten Platz über 5000 m eine weitere Medaille erringen, gleich hinter ihm fuhr Ebhardt ins Ziel, mit etwas Abstand folgte Niels Raeder auf Platz sechs. Im letzten Rennen der Meisterschaft schaltete sich erstmals Leistungsklasse-Fahrerin Alina Burandt ein, die wegen ihrer Ausbildung wenig trainieren kann. Sie paddelte über 5000 m auf Platz fünf. Weitere Platzierungen: Schüler A männlich 2000 m: 13. Michel Hömberger, 14. Giorgios Grizis, 15. Noah Sanewski; Junioren männl. 5000 m: 15. Niklas Escher.