Jugendfußball Moukoko lässt den WSV alt aussehen
2:9 (1:5) der U 19 gegen die Junioren von Borussia Dortmund im Stadion am Zoo.
Den Bundesligaauftakt gegen den Deutschen A-Junioren-Meister Borussia Dortmund hatte sich die U 19 des Wuppertaler SV sicherlich anders vorgestellt. Der pünktliche Abpfiff des Schiedsrichter Christoffer Reimund war eine Erlösung für den Fußballnachwuchs des WSV. Mit 2:9 (1:5) musste sich der Neuling dem übermächtigen Gegner geschlagen geben. Dortmunds „Wunderkind“ Youssoufa Moukoko gelangen sechs Treffer. Der 14-jährige Jugendnationalspieler knüpfte am Sonntagvormittag nahtlos an seine sensationelle letzte Saison in der U 17 des BVB an, in der er 46 Tore erzielte.
Im Stadion am Zoo war alles für ein großes Spiel bereitet. Der Rasen top gepflegt, vom Stadionteam bestens präpariert. 720 Zuschauer bildeten einen würdigen Rahmen. Erstmalig trug die U 19 Trikots mit aufgedruckten Namen und festen Rückennummern. Und fast wären die Wuppertaler in Führung gegangen. Mit dem ersten Angriff über die rechte Seite traf Furkan Tasdemir mit einem Schuss aus spitzem Winkel nur den Außenpfosten. Besser machten es die Gäste: Giovanni Reyna, Sohn von Claudio Reyna, der einst bei Bayer Leverkusen und dem VfL Wolfsburg spielte, tankte sich über links durch und eröffnete den Torreigen der Gäste. Zwei Minuten später erzielte Moukoko den zweiten Dortmunder Treffer (3.). Zu diesem Zeitpunkt standen noch etliche Zuschauer an den beiden Kassen am Tribünenaufgang. Doch auch sie erlebten später noch Tore mit.
Im weiteren Verlauf der ersten Spielhälfte erholte sich das Team von WSV-Trainer Pascal Bieler von den beiden schnellen Gegentoren. Tasdemir und Gianluca Cirillo setzten die ersten kleinen Akzente. Nach einem Freistoß von Jan Corsten aus dem Halbfeld erzielte Leonard Bajraktari den Anschlusstreffer zum 1:2 (14.).
Die gute Stimmung hielt nicht lange an. Moukoko, als 14-Jähriger bereits voll in der U 19 integriert, wurde von seinen Mannschaftskameraden glänzend angespielt. Seine drei weiteren Treffer bis zur Halbzeit waren unter gütiger Mithilfe der WSV-Abwehr leicht erzielt. Dabei beeindruckte der Torjäger aber auch mit einer erstaunlichen Abgeklärtheit im Abschluss und einer guten Schusstechnik - vor allem mit dem stärkeren linken Fuß. Der Auftritt von Moukoko sorgte auf der Tribüne für Gesprächsstoff. Die Anlagen für einen Klassestürmer hat er auf alle Fälle, aber bei einem 14-Jährigen kann in der körperlichen Entwicklung noch viel geschehen.
WSV-Trainer Pascal Bieler
war nach der Partie enttäuscht
Der zweite Durchgang begann wie der erste aufgehört hatte. Für die Rot-blauen war die Partie eine bittere Lehrstunde. Gökhan mit einem Schuss aus 20 Metern, Moukoko mit seinem fünften Treffer und ein Kopfball von Niklas Knop schraubten den Spielstand auf 1:8. In den letzten Minuten zeigte das Bieler-Team Moral. Ilyas Zhou erzielte mit einem Schuss aus gut 20 Metern das zweite Wuppertaler Tor. Den Schlusspunkt setzte Moukoko, der mit einem Elfmeter zunächst an WSV-Keeper Glenn Dohn scheiterte, aber den Nachschuss zum 2:9 in den WSV-Kasten schob.
WSV-Trainer Pascal Bieler war nach der Partie total enttäuscht. „Nach dem Anschlusstreffer haben wir uns schlecht verhalten. Die Gegentore drei, vier und fünf haben wir selbst verursacht, da wir den Gegner nicht gestört haben. Gegen Dortmund kann man verlieren, aber nicht so. Wir danken den vielen Zuschauern, dass sie uns trotzdem unterstützt haben.“
BVB-Trainer Michael Skibbe war verständlicherweise zufrieden. „Beide Mannschaften haben mutig gespielt“, sagte der in seiner Trainerkarriere weitgereiste Sportlehrer nach der Partie. Den WSV lobte er und prognostizierte, dass er das Zeug zum Ligaverbleib habe.