Wuppertaler SV Es kommt Spielfreude auf

Wuppertal · Nach den schwächeren Vorstellungen gegen die Oberligisten VfB Hilden (0:1) und Spfr. Baumberg (2:2) zeigt die Formkurve des Wuppertaler SV nach oben. Mit 2:0 (0:0) siegte der Regionalligist in der Sportschule Wedau verdient nach Toren von Viktor Maier (47.) und Semir Saric (82.) gegen eine Auswahl der Vereinigung der Vertragsfußballspieler, die von Trainer-Legende Peter Neururer betreut wurde.

Auch bei Gianluca Marzullo zeigt die Formkurve nach oben.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Es war eines der Spiele, die eine Mannschaft in einer Vorbereitungszeit dringend braucht, um in Wettkampfform zu kommen. Nach einem hektischen Beginn mit zerfahrenen Aktionen auf beiden Seiten, setzten sich die Wuppertaler als Team gegen die motivierten vereinslosen Fußballer der VDV-Auswahl durch. Noch wichtiger: Es kam Spielfreude auf. „Heute war eine Steigerung gegenüber den vergangenen Spielen erkennbar. Mir ist besonders wichtig, dass wir ohne Gegentor geblieben sind“, sagte WSV-Trainer Alexander Voigt.

Dabei war der WSV mit einer komplett neuformierten Abwehr aufgelaufen. Daniel Szczepankiewicz hütete statt Niklas Lübcke das Tor, wurde aber kaum beschäftigt, denn im Abschluss blieb die VDV-Auswahl harmlos. Das gilt auch für Ernesto Jiminez, der für den VDV auflief, obwohl er zurzeit beim WSV mittrainiert. Gegen sein früheres Team hatte Ufumwen Osawe einige gute Aktionen, aber für Torgefahr sorgte auch er nicht.

Die Abwehrkette des WSV bildeten zunächst Semir Saric, Noah Salau, Kofi Twumasi und Tolga Cokkosan. Es fehlten Kapitän Tjorben Uphoff und Kevin Pytlik. „Uphoff habe ich eine kleine Ruhepause gegönnt, aber Kevin Pytlik fällt wegen eines Muskelfaserrisses aus dem Spiel gegen Baumberg noch länger aus. Mit dem Saisonstart könnte es für ihn knapp werden“, befürchtet Alexander Voigt.

Unabhängig von dem Ausfall eines Innenverteidigers sind die Aktien von Testspieler Kofi Twumasi gestiegen, der von RW Oberhausen die Freigabe erhalten hat. Twumasi überzeugte mit einer grundsoliden Leistung und seiner sachlichen, abgeklärten Spielweise. Ein guter Fußballer, den sich der WSV aber auch leisten können muss.

Dass der WSV ohne Gegentor geblieben ist, war aber nicht allein Verdienst der Viererkette. Zwar mit einem längeren Anlauf, aber dann doch konsequent, bekam der WSV Zugriff auf die Partie und entwickelte eine Dominanz, die er gegen Baumberg noch vermissen ließ.

Den Scouts und Kiebitzen, die stets bei den Spielen der vereinslosen Fußballer in der Sportschule Wedau anzutreffen sind, dürfte ein junger Spieler aufgefallen sein, der in der zweiten Hälfte über die rechte Angriffsseite des WSV für Wirbel sorgte. Joelle Tomczak, der aus der A-Jugend des WSV aufgerückt ist, war sofort auf Betriebstemperatur und sorgte mit seinen Dribblings für Tempowechsel, die das Angriffsspiel des WSV belebten. Mit einer präzisen Flanke bediente er nach einem Alleingang über die rechte Seite Mike Osenberg, der mit seiner Direktabnahme aus kurzer Distanz an Sebastian Patzler im VDV-Tor scheiterte.

Dass ihm der Auftritt von Tomczak gefallen hat, war dem Cheftrainer des WSV im Gesicht abzulesen. Voigt warnt aber vor zu hohen Erwartungen, denn auf den WSV und Tomczak warten noch Gegner von einem ganz anderen Format. In der zweiten Spielhälfte profitierte der WSV vor allem davon, dass einige Spieler im VDV-Kader läuferisch ihr Pulver verschossen hatten, und die Einzelspieler nun noch weniger als Team harmonierten. Bekanntester und ältester Akteur im VDV-Team war Innenverteidiger Robert Müller (33), der schon etliche Stationen im Profifußball, darunter Energie Cottbus, Wehen Wiesbaden, Hansa Rostock, Holstein Kiel und Hertha BSC, hinter sich hat.

Wuppertaler SV: Szczepankiewicz - Saric, Salau, Twumasi, Cokkosan - Geisler (59. Akritidis), Müller, Maier - Studtrucker (68. Osenberg), Marzullo (46. Tomczak), Erwig-Drüppel (46. Ametov).

Tore: 1:0 Maier (47.); 2:0 Saric (82.).