Zebras eiskalt erwischt

Das Derby gegen Remscheid entschied der Ex-Ronsdorfer Michael Günther mit zwei Toren für die Gäste.

Wuppertal. Der Ex-Ronsdorfer Michael Günther verdarb seinem ehemaligen Club das erste Saison-Heimspiel. Er bescherte mit seinen beiden Treffern zum 2:0-Erfolg für den FC Remscheid dem TSV Ronsdorf gleichzeitig die erste Niederlage. Damit sind die „Zebras“ nach zwei Spieltagen noch ohne Sieg.

Gäste-Trainer Zeljko Nikolic glaubte bei der Beobachtung des TSV erkannt zu haben, dass die derzeitige Stärke der Truppe von Trainer Axel Kilz eher im kämpferischen Bereich liegt. „Wenn wir da Paroli bieten können, besitzen wir spielerische Vorteile“, hatte er angekündigt. Der Spielverlauf bestätigte ihn zum Teil, auch wenn Ronsdorf in dem bergischen Nachbarschaftsderby keinesfalls chancenlos war. Doch eine unglückliche Aktion im Ronsdorfer Defensivbereich führte zum 0:1. Marvin Merchel und der herauslaufende Torwart Julian Wasserfuhr waren sich wohl nicht einig. Wasserfuhr lief am Ball vorbei und Michael Günther brauchte nur ins leere Tor einzuschieben (17.).

Bis auf eine Szene, in der Tim Schättler den Abschluss aus 13 Metern hätte besser alleine suchen sollen, war das Ronsdorfer Offensivspiel nicht sonderlich effektiv. Remscheid attackierte auch früh, was den Zebras das Aufbauspiel erschwerte.

Die Kabinenansprache von Coach Kilz zeigte jedoch Wirkung. Dominik Krane schoss aus kurzer Entfernung den Remscheider Keeper Tauschel an. Den Abpraller setzte Tim Schättler übers Tor (48.). Das hätte der Ausgleich sein müssen, doch dann schlug wieder der gefährliche Konterstürmer Michael Günther zu.

Er stand bei einer Flanke am kurzen Pfosten — dort, wo ein Torjäger stehen sollte — und verwandelte zum 2:0-Endstand (52.) für die Nachbarn aus Remscheid.

Die Jungs von Axel Kilz verfügen technisch zweifelsfrei über Landesligaformat, teilweise fehlt aber noch die Erfahrung. Da lagen die Vorteile auf Remscheider Seite mit den ehemaligen WSV-Spielern Andreas Kohlhaas und Matthias Rahmann. Sie waren es unter anderem auch, die bei den zahlreichen Ecken während der Ronsdorfer Schlussoffensive den Anschlusstreffer verhinderten.

„Bedauerlich, zweimal spielt Remscheid in die Schnittstelle unserer Abwehr, und zweimal ist der Ball drin. Kämpferisch war ich mit meiner Mannschaft zufrieden“, sagte Ronsdorfs Trainer Axel Kilz hinterher.