Makaberer Irrtum: Sparkasse verbucht Kundin als Todesfall
Sparkasse meldet bei der Schufa irrtümlich das Ableben einer Ronsdorferin.
Wuppertal. Mit schwierigen Fällen kennt sich Monika Pientka bestens aus, denn die Kriminalbeamtin ist Dozentin der Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung in Gelsenkirchen. In dieser Woche musste sie allerdings in eigener Sache ermitteln, denn ohne ihr Verschulden waren ihre sämtlichen Konten bei den verschiedensten Geldinstituten sowie diverse Kredit- und Handyverträge stillgelegt worden. Nicht etwa, weil Monika Pientka ihren Kreditrahmen überzogen hatte, sondern weil sie nach einer fehlerhaften Meldung der Stadtsparkasse an die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) für tot erklärt wurde.
„Als ich am 27. Juli ein Schreiben im Briefkasten fand, das an meine Töchter als Erbengemeinschaft Monika Pientka gerichtet war, war ich wirklich geschockt. Ich habe mich sofort mit dem Absender, einer Bank, in Verbindung gesetzt. Dort erklärte man mir mit Bedauern, dass die Schufa mitgeteilt habe, der Kreditnehmer sei am 11. Mai 2012 verstorben“, beschreibt die Ronsdorferin die erste Station ihrer Recherche. Bei der Schufa wird sie dann auf eine entsprechende Meldung der Wuppertaler Stadtsparkasse hingewiesen — womit der Anfang der Fehlerkette gefunden war. „Mitte Juli habe ich das Girokonto eines von mir Betreuten, der am 11. Mai 2012 verstorben ist, in der Filiale Varresbeck auflösen wollen. Zunächst sollte ich einen Fragebogen ausfüllen, was ich nicht wollte, dann wurde ein Termin mit mir vereinbart, der kurzfristig von der Sparkasse abgesagt worden ist. Diese Übereinstimmung bei einem Sterbedatum kann kein Zufall sein“, glaubt Monika Pientka und hat damit Recht, denn die Stadtsparkasse hat inzwischen gegenüber der WZ die Pannenserie bestätigt.
„Jeder Fehler, der passieren konnte, ist passiert. Zuerst wurde die Schufa falsch informiert, dann wurde diese Meldung nicht direkt von uns zurückgezogen. Das tut mir sehr, sehr leid“, sagt Sparkassensprecher Marcus Lorenz, der zudem eine förmliche Entschuldigung bei Monika Pientka ankündigt. Die Abteilung Qualitätsmanagement der Stadtsparkasse sei zudem dabei, den Schaden zu reparieren.
Monika Pientka ist jedoch fest entschlossen, ihr Konto bei der Sparkasse aufzulösen. Am Samstag, mehrere Tage nachdem sie die ersten Gespräche mit Mitarbeitern der Sparkasse geführt habe, sei ihre Kreditkarte vom Geldautomaten geschluckt worden. „Das war peinlich für mich. Man hat mich wirtschaftlich für tot erklärt. Und da war das Maß dann endgültig voll“, sagt die Ronsdorferin. .