Makwaya bringt seine Zuhörer zum Tanzen
Chor mit Sängern aus dem Städtedreieck sorgte für Gänsehaut-Momente in der Pauluskirche.
Mitreißende afrikanische Melodien aus dem Bergischen Land — für den Chor Makwaya ist das kein Widerspruch, sondern seit 20 Jahren ein Erfolgskonzept. Den 26 Sängern aus Wuppertal, Solingen, Remscheid und Düsseldorf geht es um viel mehr als Musik. Beim ausverkauften Jubiläumskonzert in der Pauluskirche erlebte man eine Show mit bunten, selbst gestalteten Gewändern, Tänzen und Trommelrhythmen. Schnell waren auch die Unterschiede zwischen Chor und Publikum vergessen. So übte Chorleiterin Sabine Glückmann mit allen ein improvisiertes Geburtstagslied ein: „Makwaya wird 20 — und darum feiern wir!“
Seine Premiere hatte Makwaya 1998 bei einem Auftritt mit der Wuppertaler Trommelgruppe Sambadeira. Das kam so gut an, dass der Chor eigene Konzerte auf die Beine stellte. Es folgten CD-Aufnahmen und überregionale Auftritte. Mit Liedern in verschiedenen afrikanischen Sprachen gestaltet Makwaya Gottesdienste und Gemeindefeste mit. Damals ging Sabine Glückmann nicht nur die Musik, sondern auch ihre Message zu Herzen. „Wir versuchen, den Text zu leben“, sagte die Chorgründerin. Bis heute hat Makwaya die Lieder der südafrikanischen Bürgerrechtsbewegung, die sich gegen Rassismus und Unterdrückung aussprechen, im Repertoire. Die Einnahmen aus dem Büffet des Jubiläumskonzerts gingen an ein Hilfsprojekt in Tansania.
Von Gänsehaut-Feeling beim Singen berichteten die Chormitglieder. „Die Musik macht einen fröhlich und erdet einen auch“, sagte Heike Knüpper-Sinkwitz. „Ich hatte einfach Spaß zu singen“, erklärte Nicola Boha ihre Motivation. „Das war eine gute Alternative zum Kirchenchor, nicht so steif.“
Neben den Bürgerrechtshymnen gehörten in der Pauluskirche Kirchengesänge, Hochzeits- und Kinderlieder zum Programm. Mittendrin war Energiebündel Glückmann, die mit den Männern des Chors einen Tanz in Gummistiefeln — eine Erfindung südafrikanischer Minenarbeiter — vorführte. Wie es sich für eine Geburtstagsparty gehört, holte sie Gäste dazu. Ehemalige Mitsänger verstärkten Makwaya. Dann enterten die Kollegen von Sambadeira die Bühne. Mit ihren großen Trommeln und einer Batterie Perkussionsinstrumente sorgten sie für brasilianische Karnevalsklänge. Davon angetrieben, gab der Chor noch einmal richtig Gas. Bei den Zugaben erhoben sich alle von ihren Plätzen und tanzten mit. Zum Schluss bildete der Chor ein Spalier für die Zuschauer und verabschiedete sich singend und klatschend.