Wuppertal Mehr Komfort für Radler am Hardtufer
Neue Markierung soll mehr Platz für Zweiradfahrer Richtung Elberfeld lassen. Die Grünen sind unzufrieden, weil sie außerdem ein Tempolimit wollten.
Wuppertal. Mehr Sicherheit für Radfahrer soll eine verbesserte Markierung des Radstreifens auf der Straße Hardtufer Richtung Elberfeld bewirken. Der Verkehrsausschuss beschloss jetzt, dass die Markierung optimiert werden soll.
Während direkt am Wupper-Ufer ein breiter Streifen genug Raum für Fußgänger und Radfahrer lässt, ist auf der Bergseite nur ein 1,40 Meter breiter Streifen für die Radler auf der Fahrbahn abgetrennt. Rechts daneben liegt ein Parkstreifen, dazwischen ein 50 Zentimeter breiter Trennstreifen. Ein solcher Trennstreifen wird empfohlen, um Unfälle bei häufigen Parkplatzwechseln zu vermeiden.
Weil die Markierung des Trennstreifens an einigen Stellen verschwunden ist, orientierten sich aber viele Autofahrer falsch an der am weitesten links liegenden Markierung und parkten damit im Bereich des Radwegs, stellt die Verwaltung in ihrer Vorlage fest. Für Radfahrer bleibt dann weniger Platz, sie geraten leicht in den Autoverkehr.
Die Planer der Stadt schlugen daher vor, die Markierungen zu erneuern und dabei den Trennstreifen wegzulassen. Stattdessen solle der Bereich dem Radweg zugeordnet werden, den Radfahrern somit die volle Breite von 1,90 Metern zustehen. Zudem sollen Piktogramme verdeutlichen, dass es sich um einen Fahrradstreifen handelt, und die Autofahrer für die Gefährdung der Radler zu sensibilisieren.
Die Mehrheit der Ausschuss-Politiker sprach sich für den Vorschlag aus, der 8500 Euro kosten wird. Dagegen stimmten aber die Grünen. Dabei hatte die Fraktion der Grünen in der Bezirksvertretung Barmen das Thema angestoßen. Aber die Grünen waren mit dem Vorschlag der Verwaltung nicht zufrieden.
„Wir hätten uns dort Tempo 30 gewünscht“, sagt Bezirksvertreter Axel Frevert (Grüne), „weil dort sehr schnell gefahren wird.“ Die Straße sei Ausweichstrecke für die B7-Sperrung, „entsprechend schnell wird dort auch gefahren“, stellt er fest. Die Verwaltung hatte eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer abgelehnt, das sei nur in Wohngebieten oder bei einer Unfallhäufung trotz Einhaltung der Geschwindigkeit möglich.
„Der Verwaltungsvorschlag ist ein Kompromiss und sicher die kostengünstigste Lösung“, räumt Axel Frevert ein. „Man muss ja nur Farbe aufbringen.“ Aber sie seien damit nicht zufrieden: „Optimal wäre ein richtiger Fahrradweg, der sich zum Beispiel durch einen Bordstein von der Fahrbahn abhebt.“ Auch besondere Streifen, die die Autofahrer beim Überfahren mit akustischen Signalen warnen, könnte er sich vorstellen. Er befürchtet, dass das Hardtufer auch nach Öffnung der B7 ein beliebter Schleichweg bleibt, insbesondere wenn ab Ende 2017 neue Baustellen auf der A46 zu Stau führen.
Für Radfahrer sei aber gerade diese Straße eine wichtige Ost-West-Verbindung, denn auf der B7 sei es noch enger und daher gefährlich für Radfahrer. In verkehrsarmen Zeiten fänden die Radler auf dem Hardtufer problemlos Platz, aber im Berufsverkehr werde es unangenehm. Dabei wachse die Zahl der Radler: „Da hat sich wirklich etwas getan. Früher war man häufig allein unterwegs“, heute begegne er vielen Gleichgesinnten.
Verkehrsausschuss-Vorsitzender Volker Dittgen (SPD) erinnert daran, dass einst ein breiterer Weg auf der Wupperseite entlangführt, der über die Befestigung auf die Wupper ragte. Die sei aber irgendwann abgerissen worden. Im Ausschuss sei auch gefordert worden, die Parkplätze an der Hardtseite zu entfernen. Doch „das geht nicht - die brauchen wir fürs Gericht und für die Arbeitsagentur“. Er weist darauf hin, dass die neue Markierung nur eine vorübergehende Lösung ist — bis es einen Wupper-Radweg gibt.
Die Grünen hatten ausdrücklich gefordert, nicht auf den geplanten Wupperradweg zu warten, sondern hatten auf eine kurzfristige Lösung für das Hardufer gedrängt.