Mehr Sicherheit: Bethesda setzt auf Fehlerkultur

Krankenhaus präsentiert einen neuen Film über Sicherheitsstandards.

Foto: Screenshot Bethesda

Wuppertal. Früher sind nicht weniger Fehler gemacht worden — man hat nur nicht so darüber gesprochen, da ist sich Dr. Thilo Traska, Chefarzt der Allgemeinchirurgie im Agaplesion Bethesda Krankenhaus, sicher. Der Anspruch wachse aber, auch wegen der sogenannten multiresistenten Keime: Nach und nach haben die Agaplesion Krankenhäuser, so auch das in Katernberg, Sicherheitsstandards eingeführt, um Fehler zu vermeiden — die werden jetzt in einem Film aufgezählt.

Traska nennt ein Beispiel: Der Chirurg wollte einen Patienten an der Lunge operieren — die Röntgenaufnahme zeigte aber ein ganz anderes Bild, und auch das Alter des Patienten stimmte nicht. Man hatte den Patienten als Notfall dazwischen geschoben, ohne die Anzeige zu wechseln. „Das hätte schlimm enden können“, sagt Traska.

Solche Verwechslungen sollen durch ein Patienten-Identifikationsband unwahrscheinlicher werden: Seit Dezember vergangenen Jahres bekommen stationäre Patienten ein Band mit einem Strichcode um das Handgelenk. Dort sind die Personendaten festgehalten, um Verwechslungen auszuschließen.

„Um Sicherheit zu bieten, muss über Fehler gesprochen werden“, sagt der ärztliche Direktor Dr. Bernd Sanner. Deshalb gibt es regelmäßige Teambesprechungen zur Analyse, und im Internet können Fehler anonym gemeldet werden.

Mit dem Film „Patientensicherheit“ will das Krankenhaus den Patienten auch zeigen, wie sie zur Sicherheit beitragen können. „Patientensicherheit ist ein zentrales und komplexes Thema“, sagt Geschäftsführer Georg Schmidt. Es reiche von der Aufnahme bis zur Desinfektion der OPs.

Thema sind auch der Reinigungsdienst, das Zählen der Instrumente nach einer OP und das sogenannte „Team Time Out“: die letzte Sicherheitsstufe, die ein Operationsteam vor einem Eingriff beachten muss. Anhand einer Checkliste werden dabei nochmals relevante Kriterien durchgegangen.

Ein weiterer Sicherheitsstandard ist ein flächendeckendes MRSA-Screening: MRSA sind Bakterien, bei denen viele Antibiotika nicht greifen, sogenannte multiresistente Keime.