Kohlfurth. Ministerin besucht Museumsbahnen

Kohlfurth. · Ina Scharrenbach brachte Bescheid über 225 000 Euro persönlich in die Kohlfurth.

Den Bewilligungsbescheid für die Museumsbahnen überreichte Heimatministerin Ina Scharrenbach (Mitte) persönlich.

Foto: Bartsch,G. (b13)

„Sehr schön!“, lobte Ina Scharrenbach (CDU), Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, als sie nach ihrem Ausflug dem schicken Triebwagen 94, genannt „der Barmer“, der Bergischen Museumsbahnen entstieg. Sie hatte es sich nicht nehmen lassen, die Museumsbahnen in Aktion zu erleben, für die sie eine großzügige Förderung mitgebracht hatte.

Insgesamt 225 000 Euro ist der Bescheid wert, den sie dem Verein brachte. 125 000 Euro davon stammen vom Bund, 100 000 Euro aus ihrem Ministerium. Geld, das verkehrshistorische Einrichtungen fördern soll und das der Verein in die Instandsetzung von Gleisen und in die Sanierung des Wagens TW 342 von den Vestischen Straßenbahnen stecken wird.

Geld wird in die Sanierung einer Bahn von 1951 gesteckt

„Der Wagen stand schon seit 1979 hier“, berichtet Guido Korff vom Vorstand. Die Bahn mit dem Baujahr 1951 konnte aber nicht mehr fahren, als die Museumsbahnen 1992 den Betrieb aufnahmen. Durch das Geld bekommt der Verein jetzt die Chance zur Sanierung. „Eigentlich sollte die Bahn im österreichischen Gmund saniert werden“, erklärt Vorstand Ulrich Sunder. Dort fuhren lange Zeit noch zwei Schwesterbahnen. Doch die Leiterin der Verkehrsbetriebe dort entschied anders, als sie im letzten Jahr neue Bahnen anschaffte. Jetzt dürfen die Bergischen Museumsbahnen eine der bis zuletzt gefahrenen Bahnen ausschlachten, um ihre Bahn fit machen zu lassen. Das wird eine Werkstatt in der Oberpfalz übernehmen. Im ersten Quartal 2020 soll die Bahn dann in der Kohlfurth ihren Betrieb antreten.

Dann wird sie wie „der Barmer“ den Berg hinauf- und hinabzockeln, in dem die Ministerin das nostalgische Fahrgefühl genoss. Der Verein hatte für sie die eleganteste Bahn im Fuhrpark gewählt, mit Zierstreifen außen, Ledersitzen mit blitzenden Chromgriffen innen. „Hier war der Fahrgast noch Fahrgast!“, betonte Vorstand Jörg Rudat. Und zeigte der Ministerin, wie früher im Winter die Schiebetür zum kalten Fahrerbereich geschlossen wurde und die Fahrgäste vom geheizten Fahrgastraum ihre Fahrkarten durch eine kleine Klappe kauften. Schriftführer Michael Malicke hatte schon zuvor deutlich gemacht, dass die Bahn aus wohlhabenden Zeiten und aus Barmen stammt: „Da saßen die Geldknöppe“.

Während die Bahn mit Quietschen und Ruckeln durch den Wald fuhr, ließ sich Ina Scharrenbach die Geschichte des Vereins erklären, fragte nach Geschwindigkeit (25 Stundenkilometer) und Höhenunterschied (150 Meter). Wunderte sich, als Fahrer Uwe Dietrich an der Endstation mit der Kurbel von einem Ende des Wagens zum anderen lief, um wieder zurückzufahren. Und staunte, als sie hörte, dass der Verein 20 Jahre „gebuddelt“ habe, bis die Bahnen fahren konnten.

„So etwas lebt vom Ehrenamt“, war Ina Scharrenbach klar. Das solle die Förderung unterstützen. „Es ist wichtig zu wissen, woher man kommt und wie sich Dinge entwickelt haben.“ Welche Rolle Verkehrsmittel haben, hatte sich schon zuvor betont: „Mit der Eisenbahn kam die Moderne, kam der Fortschritt.“

Der Vereinsvorstand dankte der Ministerin für die Förderung und den Besuch und lud sie auch gleich zur internen Feier des 50. Geburtstags am 14. September ein.