Ministerin Schawan in Wuppertal: Denkanstöße und ein Hilferuf
Ministerin Annette Schavan setzt auf die Innovationskraft in Deutschland.
Wuppertal. Dass es Deutschland im jüngsten Ranking der Europäischen Union zur Innovationskraft der 27 Länder auf den vierten Platz geschafft habe, bezeichnete Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung, im Rahmen des Neujahrsempfangs der CDU Wuppertal als „eine tolle Entwicklung“. Ihre Zuhörer im Ratssaal forderte die prominente Gastrednerin dazu auf, die Herausforderungen durch den demografischen Wandel gerade im Bereich der Bildungspolitik mit viel Kreativität anzunehmen.
„Der Innovationsbegriff ermöglicht uns einen neuen Blick auf die eigentlichen Zukunftswerkstätten, und das sind die Schulen und die Hochschulen. Hier müssen wir die Aufmerksamkeit für Talente in ihrer ganzen Bandbreite entwickeln“, forderte Annette Schavan. Wenn zum Beispiel ein Oberbürgermeister wissen wolle, was die jungen Menschen denn beschäftige, dann sei der Blick in Schulen und Hochschulen sehr aufschlussreich für die Zukunftsplanung“, lautete ihr Tipp.
Dem Denkanstoß zur Gestaltung der Zukunft entgegnete Oberbürgermeister Peter Jung in dem bis auf den letzten Stehplatz gefüllten Ratssaal mit klaren Worten, aber ohne Schärfe. „Wir würden gerne in Wuppertal gestalten. Aber wenn wir überschuldet sind, werden wir das nicht mehr können. Wir brauchen die Hilfe des Bundes, wir brauchen eine Perspektive“, erklärte Jung mit Verweis auf die Soziallasten. Das Fundament der Lokalpolitik sei in Gefahr. Ein Hilferuf, den die beiden CDU-Bundestagsabgeordneten Jürgen Hardt und Peter Hintze am Mittwochabend nicht zum ersten Mal aus ihrem Wahlkreis vernommen haben.